Favoriten: Ein Blick in die Glaskugel

Nach zwei Läufen zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring zeichnen sich erste Tendenzen ab, in welche Richtung sich die Meisterschaft in der Saison 2018 entwickeln könnte.

Im Vordergrund steht aktuell wieder die BMW-Cup-Klasse. Mit im Schnitt 19 Fahrzeugen gibt es im M235i Racing-Cup die meisten Punkte zu holen. Und genau hier heimsten Yannick Fübrich und David Griessner vom Team Pixum Adrenalin Motorsport zwei Siege ein. In der Tabelle hat das Duo aktuell einen Vorsprung von 0,52 Punkten auf die zweitplatzierten Carsten Knechtges und Marcel Manheller. Das Duo startet mit einem BMW 325i bei den VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum (V4). Auch in dieser Klasse waren bislang im Schnitt 19 Fahrzeuge mit von der Partie. Allerdings mussten sich Knechtges / Manheller einmal geschlagen geben. Beim zweiten Lauf hatten die aktuell Drittplatzierten, Danny Brink, Phillipp Leisen und Christopher Rink die Nase vorne. Beim Saisonauftakt fuhr das Trio – ebenfalls von Adrenalin Motorsport – seinerseits auf Rang zwei. Die Konstellation mit 17 Fahrzeugen beim Auftakt und 20 beim zweiten Lauf führt zu einem hauchdünnen Abstand von 0,09 Zählern.

Es läuft bei Adrenalin, könnte man sagen, denn auf Platz vier folgt ein weiteres Fahrzeug des Rennstalls aus dem hessischen Heusenstamm: Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils. Das Trio fuhr in der Produktionswagenklasse bis 3.000 ccm Hubraum zwei Siege ein. Allerdings war die Punkteausbeute bei nur sieben Gegnern im Schnitt eher mager, so dass trotz weisser Weste aktuell 0,75 Punkte auf die Spitzenreiter fehlen. Selbiges gilt für Mike Jäger, Stephan Köhler und Christian Kohlhaas, die sich mit dem racing one-Ferrari in der SP8 gegen durchschnittlich ebenfalls sieben Gegner durchsetzten.

Die Führenden in zwei weiteren offiziellen VLN-Wertungen ergeben sich aus dem aktuellen Tabellenstand. Der Österreicher Griessner ist erst 23 Jahre jung und führt demnach auch die VLN-Junior-Trophäe an. Knechtges / Manheller sind in der VLN-Produktionswagen-Trophäe vorne.

Doch was sagt der aktuelle Tabellenstand aus? Fübrich und Griessner haben im BMW M235i Racing Cup starke Konkurrenz. Trotzdem gewannen sie beide Rennen und mit 34,943 Sekunden und 1:53,925 Minuten war der Vorsprung auf ihre Verfolger recht groß. Zudem hat der zweifache VLN-Champion Michael Schrey die Cup-Klasse mittlerweile entzaubert. Seriensiege sind machbar. Hier liegt aber genau die Gefahr. Schließlich ist Schrey nach wie vor in dem BMW-Markenpokal unterwegs. Und schon 2017 sicherte er sich nach zwei Nullrunden zu Saisonbeginn am Ende den Titel.
Die beiden V4-Teams auf zwei und drei werden es vermutlich schwer haben, denn es besteht die Gefahr, dass sich beide über den Saisonverlauf immer wieder gegenseitig Punkte wegnehmen. Das Kräfteverhältnis ist auf Augenhöhe.
Aus diesem Grund sind Fischer / Konnerth / Zils und Jäger / Köhler / Kohlhaas mehr als nur Geheimtipps. Beide Trios haben ihre Klassen im Griff und sammeln so zwar auf Dauer etwas weniger, dafür aber stetig Punkte.

Fakt ist, die Fans dürfen sich auch in diesem Jahr auf eine spannende Meisterschaft freuen. Die „Kleinen“ geben in der weltweit größten Breitensportserie erneut den Ton an. Genau das sorgt für die große Faszination der VLN. und macht sie unverwechselbar und einzigartig.