Lubner Motorsport – auf dem Weg zum Cup-Hattrick

Wer sich in ein Opel Astra OPC vom Team Lubner Motorsport setzt, hat den Cup-Sieg so gut wie sicher. Seit die Cup1-Klasse erstmals in die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring integriert wurde, ist das kleine Team aus dem thüringischen Georgenthal (bei Erfurt) auf der Nordschleife am Start. Das Lehrjahr – die Premierensaison 2013 – schlossen sie auf einem siebten Cup-Rang ab. Doch die gesammelten Erfahrungen zahlten sich in den Folgejahren aus. 2014 folgte der Cup-Sieg mit Thorsten Wolter sowie den Fritzsche-Zwillingen, Heinz-Otto und Jürgen, hinter dem Steuer des Lubner-Astras. Im Jahr darauf gelang die Titelverteidigung in einer überaus spektakulären und dramatischen Saison. Im letzten Rennen sicherten sich Daniel Bohr sowie das finnische Duo Juha Hannonen und Jari Nuoramo den erneuten Cup-Triumph. Nach drei VLN-Läufen im Jahr 2016 deutet viel auf einen Hattrick für die Mannschaft um Teamchef Mirko Lubner hin. Einmal mehr prägt Lubner-Motorsport die Geschehnisse im Opel Astra OPC Cup, der in dieser Saison seine Abschiedsvorstellung auf dem Nürburgring gibt. „Das finde ich wirklich sehr schade. Aber, wir sind bereits dabei, uns neu aufzustellen“, sagt Lubner. „Für uns ist es eine Übergangssaison, die wir auf jeden Fall mit dem Cup-Sieg abschließen wollen. Eine andere Zielsetzung, würde uns auch keiner abnehmen.“

Für den dritten Cup-Sieg in Serie sollen 2016 David Griessner, Marcel Hartl und Glib Kutepov verantwortlich zeichnen. Sie teilen sich das Auto mit der Startnummer #344 – einer von drei Lubner-Astra, die in der Klasse eingesetzt werden. „Das ist unser einzig konstantes Fahrer-Trio. In den anderen beiden Autos wechseln die Fahrer-Konstellationen“, so Lubner, dessen dritter Wagen, die Startnummer #343 nicht bei allen VLN-Läufen an den Start geht. „Das ist das amtierende Meisterauto, das in fünf bis sechs Rennen zum Einsatz kommen wird. In diesem sitzen ausschließlich Gaststarter.“ Dass diese ihr Handwerk verstehen und für Top-Ergebnisse sorgen können, zeigte sich beim dritten VLN-Lauf. Uwe Unteroberdörster, Rudolf Rhyn und Roger Vögli – der Schweizer zählt zu den Stammfahrern bei Lubner – fuhren auf den zweiten Klassenrang und waren Teil eines einmaligen Cup-Resultats. Das Siegerpodest geriet Mitte Mai zur Mannschaftsfeier: Lubner-Motorsport belegte die Plätze eins bis drei. Andrea Sabbatini, Ilkka Kariste und Sandro Rothenberger – der alle VLN-Läufe auf der Startnummer #345 bestreiten wird – fuhren als Dritte ins Ziel, Hartel/Kutepov/Griessner holten den Sieg. Lubner: „Kurz vor dem Ende hieß es eins, zwei, drei. Ich wollte das gar nicht glauben und konnte nicht hingucken – das war unglaublich!“

Beim Dreifach-Triumph legte das schnellste Trio, wie schon beim ersten VLN-Lauf, einen perfekten Auftritt hin, setzten die Pole-Zeit und die schnellste Rennrunde. Nichtsdestotrotz führt die #344 das Cup-Klassement lediglich mit sechs Punkten Vorsprung auf den Bonk-Astra (Marcel Hundeborn/Marc Legel/Roman Löhnert) an. So kamen die Lubner-Autos beim zweiten VLN-Lauf erneut hintereinander ins Ziel, jedoch am Ende des Feldes. „Dieses Resultat muss ich auf meine Kappe nehmen. Alle Autos standen auf Regenreifen am Start, was aufgrund der schnell abtrocknenden Strecke nicht optimal war. Obwohl ich das nun schon eine ganze Weile mache, war mir nicht klar, dass es die Möglichkeit gibt, nach der Einführungsrunde bei roten Ampeln in die Box zu fahren, die Räder zu wechseln und wieder auf die Strecke zu gehen. Als die Konkurrenz dies tat, habe ich große Augen gemacht. So haben wir auf der ersten Runde die entscheidende Zeit liegen gelassen“, erzählt Lubner.

Dennoch war die orangene #344 drauf und dran nach vorne zu fahren, wurde durch einen Unfall im Schwedenkreuz aber erneut zurückgeworfen. Kutepov schleppte das Auto mit Mühe und Not an die Box und die Lubner-Truppe stellte dort einmal mehr ihre Qualitäten unter Beweis. „Wir haben den großen Schaden innerhalb von einer halben Stunde repariert. Schließlich brauchen wir Punkte“, so Lubner, der unheimlich stolz auf sein Team ist. „Obwohl wir in den vergangenen Jahren gewachsen sind, was nicht immer einfach für alle Beteiligten ist, machen die Jungs einen hervorragenden Job – und das in ihrer Freizeit. Die sind von Donnerstagabend bis Samstagabend alle am Nürburgring. Das ist nicht selbstverständlich. Unglaublich, wie sich einige eingearbeitet haben. Da sind Leute dabei, die vorher nichts mit Motorsport zu tun gehabt haben – das waren teilweise einfach Fans. Wenn man aber unsere Boxenstopps verfolgt, sieht, glaube ich, niemand, dass da keine absoluten Profis am Werk sind. Dieses Team kann ich gar nicht oft genug loben und ich freue mich sehr über die bisherige und auch zukünftige Zusammenarbeit.“

Ein Team, welches die Autos erstklassig vorbereitet und betreut. Die Bilanz der vergangenen zwei Jahre spricht für sich. Fast immer schickte Lubner-Motorsport drei Astras an den Start, hatte dabei lediglich einen einzigen technischen Ausfall zu verzeichnen. Eine extreme Zuverlässigkeit, die sich auch beim diesjährigen 24h-Rennen auszahlte: Alle drei Wagen erreichten das Ziel, zwei von ihnen auf den Plätzen eins und zwei.

„Für uns ist es auch eine Art Übergangsjahr. Wir basteln jedoch bereits an einer Lösung, wie wir unsere Astras auch in anderen Klassen im kommenden Jahr in der VLN einsetzen können“, sagt Lubner, der zudem noch ein weiteres Projekt auf dem Nürburgring erprobt. Seit Anfang des Jahres ist ein Honda Civic Type R TCR in der Klasse SP3T im Einsatz. „Das Projekt hat jedoch noch nicht so gegriffen. Beim ersten VLN-Lauf ist der Fahrer nach drei Runden verunfallt, beim zweiten VLN-Lauf gab es ein elektronisches Problem, weshalb wir nicht starten konnten. Dieses Parallel-Projekt, das wir gemeinsam mit unserem Kunden ‚Garage Schmid’ betreuen, steckt noch in den Kindeschuhen“, sagt Lubner.