Volles Starterfeld beim längsten Rennen des Jahres

Nürburgring. Endlich ist es wieder soweit. Am kommenden Samstag, den 27. August 2005, startet die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in die zweite Saisonhälfte. Nach sechswöchiger Sommerpause steht mit dem 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen gleichzeitig auch der Höhepunkt der laufenden Saison auf dem Programm. Mehr als 200 Nennungen sind beim veranstaltenden MSC Ruhr-Blitz-Bochum eingegangen. Dem Reglement entsprechend werden maximal 195 Fahrzeuge pünktlich um 12:00 Uhr – „High Noon in der Eifel“ – die 24,433 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife unter die Räder nehmen. Hochspannung ist dabei garantiert, denn über die Distanz von sechs Stunden werden die Karten neu gemischt.

„Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung“, antwortet Uwe Alzen (Betzdorf) auf die Frage, was er und sein Bruder Jürgen sich für das kommende Rennen vorgenommen haben. Zur Verstärkung greift zusätzlich Heinz Remmen (Finnentrop) im Porsche 996 Turbo ins Lenkrad. „Laut unseren Berechnungen müssen wir zwei Mal häufiger tanken, als unsere Mitstreiter im Kampf um den Gesamtsieg. Es bleibt uns also kaum Zeit unseren Porsche zu schonen. Wir müssen ordentlich Gas geben, damit es endlich mit dem ersten Sieg in diesem Jahr klappt.“

Das Team Manthey-Racing aus Meuspath würde der Alzen-Mannschaft gerne einen Strich durch die Rechnung machen. „Wir werden alles für den Sieg tun und über die Distanz von sechs Stunden sehe ich durchaus Chancen“, gibt sich Olaf Manthey optimistisch. Über dem Team liegt allerdings ein kleiner Fluch, den es in diesem Jahr endlich zu brechen gilt. „Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie ein 6h-Rennen beendet, egal ob auf BMW, Mercedes-Benz oder Porsche.“ Vielleicht ein gutes Omen, dass der Teamchef in diesem Jahr nicht selber am Volant Platz nehmen wird. Im Porsche GT3 MR starten Lucas Luhr (Monaco), Arno Klasen (Karlshausen) und Wilhelm Kern (Aspach). Für Manthey-Racing hat das Trio den dritten Sieg in Folge im Visier.

Im Auge behalten sollte man in jedem Fall Christian und Peter Mamerow. „Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis“, so der Filius stellvertretend für das Vater- Sohn-Gespann aus Castrop Rauxel. „Die bisherigen Rennen sind für uns immer gut gelaufen und ich freue mich sehr, wieder gemeinsam mit meinem Vater am Start zu sein.“ Diese zurückhaltenden Aussagen täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass beide auf der Nordschleife sauschnell unterwegs sind. Aussagekräftiger ist da schon der zweite Platz beim 47. ADAC-ACAS-H&R-Cup im April.

Gut vorbereitet starten Christopher Gerhard (Viersen) und Dirk Riebensahm (Andernach) mit dem V8STAR Jaguar des Zakspeed-Teams ins Rennen. „Wir haben die rennfreie Zeit genutzt, um uns intensiv auf das 6h-Rennen vorzubereiten“, sagt Gerhard. „Trotz der großen Distanz bestreiten wir das Rennen als Duo – da ist eine gute Fitness Grundvoraussetzung.“ Die Zielsetzung der beiden ist mit einem Podiumsplatz klar definiert.

Die Sieger werden in 27 unterschiedlichen Klassen gekürt
Beim 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen starten 195 Fahrzeuge am Samstag in insgesamt 27 unterschiedlichen Klassen. Hier sind die Teilnehmer unter sich und im direkten Wettstreit zu Ihresgleichen. Als „Königsklasse“ hat sich in dieser Saison die Klasse SP3 der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum herauskristallisiert. Durchschnittlich gingen 25 Fahrzeuge an den Start. Wer hier gewinnt, sammelt satte Punkte für die Meisterschaftswertung. Gemäß dem bewährten Reglement der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft erhält das Team die höchste Punktzahl, das die meisten Teams in der jeweiligen Klasse hinter sich lässt.

An der Spitze der SP3 steht auch beim Höhepunkt des Jahres erneut ein prominenter Name: Hans-Joachim Stuck (Ellmau). Der Wahlösterreicher lässt es sich auch beim 6h-Rennen nicht nehmen, auf der „schönsten Rennstrecke der Welt“ Claudia Hürtgen (Aachen) und Torsten Schubert (Oschersleben) im BMW 320i des Team Schubert-Motorsport unter die Arme zu greifen. Mit drei Klassensiegen und einem Ausfall ist Hürtgen, die bisher alle Rennen der Saison bestritten hat, heiße Anwärterin auf den Titel in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft.

Die am zweitstärksten besetzte Klasse V2 beheimatet die VLN-Serienwagen bis 1.850 ccm Hubraum, die Meisterklasse des vergangenen Jahres mit den Champions Arnd Meier (Hannover) und René Wolff (Köln). Meier triumphierte bereits zusammen mit seinem neuen Teamgefährten Niclas Königsbauer (Schwarmstädt) beim zweiten Rennen des Jahres. Zwei Klassensiege konnten bislang Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg) im BMW 318is des Team Bonk-Motorsport für sich verbuchen. Die aktuellen Tabellenführer Rolf Derscheid (Much) und Werner Schlehecker (Rösrath) warten noch auf ihren ersten Sieg in der Klasse V2.

Spannend wie selten zuvor geht es im Honda Civic Type-R-Cup zu. Bis dato konnte sich kein Team entscheidend an der Spitze absetzen. Norbert Bermes (Willich), Harald Thönnes (Mühlheim-Kärlich) und Marcel Engels (Willich) führen den Markenpokal innerhalb der BFGoordrich Langstreckenmeisterschaft nur knapp vor Ralph-Peter Rink (Frankfurt) und Andreas Weiland (Bad Vilbel) an. Wie bei den vorangegangenen Rennen auch, werden beim 6h-Rennen auf dem Nürburgring rund 350 Gäste von Honda zu Gast sein, um die schnellen Rennwagen aus Japan zu unterstützen.