Alzen-Sieg von tragischem Zwischenfall überschattet – Scheid/Reck sichern sich vorzeitig den Titel

Nürburgring. Johannes Scheid aus Kottenborn und die BMW-Werksfahrerin Sabine Reck sicherten sich beim neunten und vorletzten Rennen um den Deutschen Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring bereits vorzeitig den Titel in der Gesamtwertung. Am Steuer ihres BMW M3 E36 erzielte das Duo beim DMV-250-Meilen-Rennen des AC Monheim den achten Saisonsieg in der Gruppe N und enteilte damit der Konkurrenz vor dem letzten Rennen am 24. Oktober uneinholbar. Als Gesamtsieger wurde bei regnerischen Bedingungen Solist Jürgen Alzen aus Kausen mit seinem Gruppe H-Porsche 935 abgewunken. Überschattet wurde das Rennen vom tragischen Tod des 36jährigen Stefan Eickelmann aus Meschede, der am Steuer eines BMW M3 E36 im Streckenabschnitt Karussell einem Herzinfarkt erlag. Große Freude über den gewonnenen Titelgewinn kam daher bei Johannes Scheid und Sabine Reck nicht auf. Scheid: „Stefan war ein sehr guter Freund von uns und ich bin wirklich sehr traurig. Sein Tod hat mich schwer getroffen.“

Mit seinem fünften Titel im Veedol-Cup hält der 49jährige Eifeler nun einen einsamen Rekord und auch Sabine Reck sorgte mit diesem Erfolg für ein Novom: als erste Frau sicherte sich die 29jährige die begehrte Meisterschaft. Die gebürtige Nürburgerin, die 1996 und 1997 bereits als erste Frau weltweit ein 24-Stunden-Rennen gewinnen konnte, verbesserte damit ihre ohnehin einmalige Erfolgsbilanz. „Ein Riesenlob an unsere Mannschaft für die erstklassige Arbeit während der gesamten Saison“, bedankte sich Reck.

Bei der Vergabe des Gesamtsieges beim DMV-250-Meilen-Rennen deutete nach dem Training alles auf einen Dreikampf hin. Jürgen Alzen sicherte sich zwar in 10.01,23 Minuten die Pole-Position, doch Hans-Jürgen Tiemann/Peter Zakowski (Soltau/Niederzissen) im Mercedes-Benz 190E und Olaf Manthey/Ulrich Gallade (Bonn/Wuppertal) im Porsche GT2 hatten weniger als eine Sekunde Rückstand. Letztgenannte wurden nach Motorproblemen in der Einführungsrunde jedoch zum Zuschauen verurteilt. Eine Vorentscheidung fiel dann bereits in der Startrunde, als sich Tiemann im Castrol-S drehte und rund 30 Fahrzeuge passieren lassen mußte. Trotz konstant schnellerer Rundenzeiten konnte das Mercedes-Duo den Sieg von Jürgen Alzen nicht mehr gefährden. In der Gruppe S lieferten sich die Porsche-Teams Harald und Matthias Weiland (Frankfurt/Obertshausen) sowie Carl Reh/Meinhard Rittmeier (Trier/Wermelskirchen) einen packenden Zweikampf, den das Vater und Sohn-Team knapp für sich entscheiden konnte. Meinhard Rittmeier blieb als Trost die schnellste Rennrunde aller Teilnehmer.

In der Gruppe A lenkten Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Mössingen/Schwieberdingen) ihren BMW M3 E36 zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Bei den VLN-Serienwagen sorgten der ehemalige belgische Formel 1-Pilot Philippe Adams und Partner Martin Wagenstetter aus Rosenheim für eine kleine Sensation. Am Steuer des nur 1800 ccm-starken BMW 318ti Compact sicherte sich das Duo den Gruppensieg. Martin Wagenstetter hat nach diesem fünften Klassensieg nun auch beste Chancen, die Sonderwertung der VLN-Serienwagen beim Saisonfinale für sich zu entscheiden. Die Mülheimer Brüder Frank und Klaus Zils konnten am Steuer eines Peugeot 106 ihre Führung in der VLN-Junior-Trophy dank einem dritten Platz in der Gruppe A bis 1400 ccm weiter ausbauen.