Wer wird Halbzeit-Meister?

Nürburgring. Nach sechs Wochen Sommerpause heißt es am kommenden Wochenende wieder „Ring frei“ für den Deutschen Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring. Mit dem 38. ADAC-Reinoldus-Rennen steht der fünfte von zehn Wertungsläufen auf dem Programm, zu dem wieder rund 140 Teams erwartet werden, „Der bisherige Saisonverlauf hat gezeigt, welchen großartigen Motorsport die Akteure im Veedol-Cup bieten“, betont Promotor Karl-Heinz Retterath aus Boos. Mit über 180 Taems im Training und 172 gestarteten Teams im Rennen war der vierte Wertungslauf bislang am stärksten frequentiert. Retterath: „Die Starterzahl von 172 Teams war natürlich beeindruckend. Am meisten bin ich aber von der Qualität der Fahrzeuge und den Leistungen der Pilotinnen und Piloten begeistert.“

Als Tabellenführer werden Johannes Scheid aus Kottenborn und seine Pulheimer Partnerin Sabine Reck den fünften Veedol-Cup-Lauf in Angriff nehmen. Nach vie Wertungsgruppensiegen am Steuer ihres Gruppe N-BMW M3 3,2 E36 möchte das Duo die Erfolgsserie natürlich gerne fortsetzen. „Für die Halbzeit-Meisterschaft könnten wir uns zwar nichts kaufen, aber es wäre doch ein großer Erfolg“, gesteht der vierfache Meister Scheid. Ihnen dicht auf den Fersen sind Frank Gittke aus Kaisersesch und Hubert Nacken aus Steisslingen, die grundsätzlich mit zwei Fahrzeugen zumindest das Training in Angriff nehmen. Je nach Starterzahl und Erfolgsaussichten wird für das Rennen dann entweder auf den Gruppe N-Peugeot 106 oder den Renault Clio in Cup-Version gesetzt. Drei Klassensiege und ein zweiter Platz sprechen dafür, daß Gittke/Nacken bislang immer „auf das richtige Pferd“ gesetzt haben. Auf dem fünften Tabellenplatz liegt bereits der amtierende Meister Heinz-Josef Bermes aus Willich mit seinem Partner Wolfgang Savelsbergh aus Aachen. In der Gruppe N bis 2000 ccm konnte das Duo am Volant des Mühlner-Opel Astra zwar erst ein Klassensieg, aber auch drei zweite Plätze verbuchen.

Kräftig auf dem Vormarsch ist auch der Wolfsburger Kai Jordan. Mit seinem VW Golf II feierte der letzt Meister der VLN Serienwagen beim vierten Rennen seinen ersten Klassensieg und zeigte den bis dahin sieggewohnten BMW 318 die Rücklichter. Neben der Tabellenführung in der Sonderwertung für Fahrzeuge der VLN-Serienwagen liegt Jordan nun auch schon auf dem 15. Platz in der Gesamtwertung. Apropos VLN-Serienwagen: rund 40 Teams dieser erst 1994 eingeführten Fahrzeuggruppe werden zum fünften Rennen erwartet. „Diese Entwicklung hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen“, bestätigt Retterath. „Es bestand damals dringender Handlungsbedarf, die explodierenden Kosten zu bremsen. Mit den VLN-Serienwagen wollten wir vielen Teams mit kleinen Budgets die Teilnahme ermöglichen.“ Die Früchte dieses Bestrebens zeigten sich beim kürzlich durchgeführten 24-Stunden-Rennen, wo die VLN Serienwagen erstmals startberechtigt waren und sich hervorragend in Szene setzen konnten.

Den Gesamtsieg beim 26. Reinholdus-Rennen werden aber wohl die Teams der verbesserten Fahrzeuggruppen unter sich ausmachen. Hierbei steht der Kampf Porsche gegen Mercedes-Benz im Vordergrund, aber auch der Aachener Georg Severich macht sich mit seinem STW-BMW 320i große Hoffnungen. „Nach unserem grandiosen zweiten Gesamtplatz beim 24-Stunden-Rennen würden wir natürlich auch im Veedol-Cup gerne groß auftrumpfen“, hofft Severich.