Im letzten Saisonlauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring hat Giti Tire Motorsport by WS Racing es geschafft. Das komplett aus Frauen bestehende Team holte beim 44. DMV Münsterlandpokal in der SP3T den ersten Klassensieg ihrer noch jungen Motorsport-Geschichte. Carrie Schreiner und Célia Martin waren mit dem Golf VII GTI TCR des Girls Only Teams die Schnellsten in der SP3T (VLN-Specials bis 2.000 ccm mit Turbo) auf der legendären Nordschleife.
„Es macht mich unfassbar stolz, was wir hier geschaffen haben. Das Team betreibt erst seit acht Monaten Motorsport. Insgeheim haben wir, dank unserer starken Fahrerinnen auf einen Klassensieg gehofft. Als Zweite waren wir ja auch schon drei Mal ganz nahe dran. Das ist ein einmaliger Moment für uns. Diesen Erfolg kann uns niemand mehr nehmen. Wir sind jetzt noch motivierter und werden in der Winterpause noch härter arbeiten“, sagte Teammanagerin Nicole Willems. Insgesamt belegte das Duo Schreiner/Martin bei VLN9 den 36. Platz von 162 Startern.
Über die gesamte Saison gesehen war die 21 Jahre alte Schreiner mit 30,99 Punkten die zweitbeste Frau hinter Jasmin Preisig (32,00) in der weltweit größten Breitensportserie. In der Gesamtwertung belegte sie den 149. Rang unter 841 Fahrern, in der VLN Klassensieger-Trophäe erreichte sie einen sehr guten vierten Gesamtrang.
Célia Martin mit einem ihrer stärksten Rennen überhaupt
Carrie Schreiner startete mit dem 350 PS starken Volkswagen nach dem Qualifying von Position drei aus. Célia Martin übernahm nach acht Runden das Cockpit. Sie verbesserte sich mit schnellen Rundenzeiten auf Platz zwei. „Das Auto war perfekt, ich habe mich rundherum wohl gefühlt – eines meiner stärksten Rennen ever“, sagte die aus Bordeaux stammende Martin.
Im letzten Stint setzte Schreiner eine Bestzeit nach der anderen. Chefingenieurin Corinna Schäfer wies sie dann über Funk an, noch stärker zu pushen. „Wir haben am GPS gesehen, dass Carrie noch eine weitere Runde fahren kann, wenn sie vor dem Gesamtführenden über die Ziellinie kommt. Das war recht knapp. Wir hatten berechnet, dass der Sprit reicht und haben gesehen, dass der Führende Probleme hatte. Das war unsere Chance und wir haben zugeschlagen.“
Schreiner fuhr in der vorletzten Runde die Tagesbestzeit in der Klasse und übernahm nach einer Renndauer von vier Stunden erstmalig die Führung. Durch die zusätzliche Runde gewann das Girls Only Team die Klasse sogar mit einer Runde Vorsprung. „Im Schlussturn hat alles gepasst. Diesen Sieg haben wir uns verdient. Wir haben dieses Jahr so oft gelitten, jetzt werden wir feiern. Kompliment an meine Teamkollegin Célia. Sie hat einen tollen Job gemacht, wir haben uns perfekt ergänzt“, sagte Schreiner, die mit ihrer rasanten Fahrt auch eine Abordnung des Anfang Juni diesen Jahres gestarteten DSK Women’s Club begeisterte, die bei VLN9 nicht nur die Fahrerinnen sondern auch das komplett weibliche Team dahinter kennenlernen durften.
