Ein Hamburger Jung will die Eifel rocken

Die Generalprobe missglückte, bei VLN6 will Fabian Pirrone, der Treffleiter des DSK-Stammtischs Hamburg, aber endlich seine langersehnte Premiere in der Langstreckenmeisterschaft feiern. 

Ursprünglich war diese schon Anfang August beim ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen vorgesehen gewesen. Doch dann unterlief seinem Teamkollegen Matthias Möller, der ebenfalls DSK-Mitglied ist, Freitags ein folgenschweres Missgeschick: „Der Start war eigentlich schon bei VLN5 geplant. Das ist leider in die Hose gegangen, weil mein Teamkollege mit dem Auto beim Einfahren in die Qualifikationsrunde verunfallt ist. Das gehört mit dazu. Wir sind ein Team, egal, ob es gut oder schlecht läuft“, sagt der Hamburger Jung, der mit 36 Jahren sein Debüt bei Europas größter Breitensportserie kaum noch erwarten kann.

Natürlich verfolgt er nach wie vor auch sein Engagement beim DSK mit großer Leidenschaft weiter: „Ich habe mich von Anfang an sehr wohlgefühlt im DSK. Als regelmäßiger Teilnehmer bei den Trackdays bin ich irgendwann einmal mit dem Vorstand ins Gespräch gekommen. Ich sagte, im Norden gibt es sehr viele Leute, die Bock auf Motorsport haben. Es fehlt nur jemand, der das Ganze koordiniert. So ist vor fünf Jahren der Stammtisch Hamburg entstanden“, sagt er stolz.

Nun konzentriert er sich aber erst Mal auf den VLN-Start. Pirrone nimmt mit dem Team Destreed Motorsport in der V4 mit einem #755 BMW 325i e36 den legendären Kurs in Angriff. „Es ist die V4 geworden, weil ich gerne Hecktriebler fahre. Bei Trackdays lenke ich einen M3 und deswegen ist die Affinität für BMW einfach da. Ich fühle mich mit den Autos rundweg wohl“, sagt Pirrone. Deestre Motorsport ist vor allem bekannt wegen des „Sexbomb-Porsche“.

„Auch als Hamburger möchte man die schönste und berüchtigtste Rennstrecke der Welt mal bezwingen. An diesem Mythos führt kein Weg vorbei. Diese Strecke ist einmalig auf der Welt. Das ist sie wohl für jeden, der irgendwie Benzin im Blut hat“, sagt Pirrone, der eine klassische Motorsportlaufbahn hinter sich gebracht hat. Vom Kart ging es in die Slalom-Meisterschaft beim Opel Youngster Cup, dann folgte der Rallyesport in einem  BMW 318 und anschließend der Wechsel in die H15-Klasse mit einem BMW M3 e36.

Auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings machte er im letzten Herbst die nationale A-Lizenz. „Der Trackday auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings war nicht stark frequentiert. Meine Idee war es deshalb, einen Lizenz-Kurs anzubieten. Das fand sehr großen Anklang. Mit 18 Teilnehmern haben wir den Kurs dann erfolgreich abgeschlossen.“ Nach drei Läufen RCN hatte er die kleine Permit B und die internationale Lizenz in der Tasche. „Und jetzt sind wir einen Schritt weiter und wollen in der VLN unser Glück versuchen. In der RCN waren wir mit einem Seat Ibiza am Start. Das war auch die richtige Entscheidung. Es gibt so viele Kniffe auf der Nordschleife, die man erstmal herauskriegen muss. Mit so einem kleinen Auto lernt man das Fahren viel besser. Wenn du Richtung Bergwerk die Rechtskurve um einen halben Meter verpasst, dann hast du 20 Sekunden dich zu ärgern und vor allem viel Zeit über deine Fehler nachzudenken, weil das Auto schlecht durchbeschleunigt.“

Konsequent und zielstrebig verfolgt Pirrone seinen Plan, das endgültige Ziel ist die Teilnahme am 24h-Rennen: „Wir müssen erst mal schauen, wo stehen wir überhaupt. Das Mindestziel bei der VLN ist es, in zwei Läufen unter die Top 75 Prozent der Klasse zu kommen. Dies wird aber nicht reichen, um adäquat auf das 24h-Rennen vorbereitet zu sein. Deswegen werden wir auch alle Trackdays, die vom DSK angeboten werden, mitnehmen, um möglichst viele Runden auf der Nordschleife fahren zu können.  Wenn alles gut läuft, wollen wir im nächsten Jahr schon die 24h unter die Räder nehmen. Dort teilzunehmen, war immer ein Traum von mir.“