Rink: „Um zu gewinnen, brauchen wir kein Glück, wir dürfen nur kein Pech haben“

2018 war das Jahr von Danny Brink, Philipp Leisen und Christopher Rink in der VLN. Das Trio des Pixum Team Adrenalin Motorsport fuhr in der hart umkämpften Klasse für Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum insgesamt sechs Klassensiege auf der legendären Nordschleife ein und krönte sich damit zum VLN-Meister. Für 2019 wurde die Titelverteidigung in der stark besetzten Klasse V4 als Ziel ausgerufen. Bei VLN1 gab es nun allerdings einen Fehlstart für die letztjährigen Gewinner der BMW Sports Trophy. Woran hat es gelegen? VLN.de hat bei Christopher Rink nachgefragt. 

Wie hast Du den Saisonauftakt erlebt?
Das Qualifying war sehr gut. Wir standen auf der Pole Position in der Klasse V4 mit einer sehr guten Rundenzeit. Also wussten wir, dass wir sehr gut aus dem Winter gekommen sind. Die Geschichte des Rennens ist schnell erzählt. Wir hatten einen klassischen Reifenschaden. Nach der Kollision in der ersten Startgruppe in der Veedol-Schikane lagen Trümmerteile auf dem Grand-Prix-Kurs rum, da musste das restliche Feld durchfahren. Wir hatten einfach Pech und haben irgendwo einen Carbonsplitter aufgesammelt. Dann hatten wir einen schleichenden Plattfuß und auf Höhe Adenauer Forst war der Reifenschaden da.

Damit war das Rennen für Euch beendet?
Philipp Leisen ist zunächst weiter gefahren. Wenn du für die Runde aber 20 Minuten brauchst und eventuell noch mehr am Auto kaputt machst, hat das keinen Sinn. In dem Moment haben wir entschieden, wir fahren in Breitscheid raus. Für uns ist es natürlich uninteressant, sich die Seele aus dem Leib zu fahren und dann 15. von 20 zu werden. Ob wir null Punkte streichen oder drei, das macht keinen Unterschied. Deswegen haben wir aufgehört. Das Rennen war sowieso um eine eineinviertel Stunde verkürzt. Das spielte auch eine Rolle. Bei einer Dauer von vier Stunden hätten wir vielleicht in der V4 noch unter die Top Ten fahren können.

Ihr wollt den VLN-Titel verteidigen. Und dann so ein unglücklicher Start, das ist schon enttäuschend und ärgerlich…
Jein, klar ärgert man sich. Enttäuscht waren wir nicht. Das wäre das falsche Wort. Man darf nie vergessen: Um zu gewinnen, brauchen wir kein Glück, wir brauchen nur einfach kein Pech. Wir können aus eigener Kraft gewinnen. Ein Reifenschaden kann immer passieren, das geht schnell. Andere haben drei davon in einem Rennen und wissen nicht warum. Wir hatten jetzt einen nach zwei Jahren oder 18 Rennen. Also greifen wir das nächste Mal wieder an.

Inwieweit wirft Euch der Ausfall im Titelkampf zurück?
Klar ist dass das Ziel. Unsere Einstellung ist, jetzt erst recht. Wir haben uns schon zu Beginn des Jahres gesagt, wir können eigentlich nur verlieren. Wir gehen anders, mit weniger Druck als letztes Jahr an die Sache ran. Wir kosten den Erfolg aus, wir haben mehr Spaß. Wir hatten viel Publicity am Wochenende in der Eifel. Viele neue Leute kamen bei uns in der Box vorbei. Ich mache das jetzt auch schon zehn Jahre. Die familiäre Atmosphäre ist mehr wert, als jetzt mit der Brechstange da ran zu gehen. Rumheulen bringt gar nichts. Ich bin ja auch auf dem M4 GT4 in der SP10 noch ein bisschen gefahren, insofern ist alles gut.