Zurück zu den Wurzeln

Der Meister von 2011 ist zurück an alter Wirkungsstätte. Tim Scheerbarth steigt 2019 wieder für das Team Black Falcon ins Cockpit. Zusammen mit Tobias Müller und dem Letten Tristan Viidas wird der 30-Jährige in der SP10 einen Mercedes-AMG GT4 steuern. 

Vor acht Jahren hatte der Dormagener zusammen mit Carsten Knechtges und Manuel Metzger mit einem BMW Z4 in der V5 und der Gesamtwertung für das Team aus Meuspath triumphiert. Im letzten Jahr verteidigte Scheerbarth bei Mühlner Motorsport mit einem Porsche 911 GT3 den Titel in der Cup2-Klasse mit Moritz Kranz und Marcel Hoppe an seiner Seite. Ein Jahr zuvor war er mit Alexander Mies und Steve Jans bei GetSpeed in derselben Klasse erfolgreich gewesen.

„Nachdem ich zweimal die Cup-Klasse gewonnen habe, war der Reiz für mich etwas verloren gegangen. Mit Black Falcon-Geschäftsführer Alex Böhm war ich immer wieder mal in Kontakt. Nach den fünf Jahren Zusammenarbeit hatten wir uns damals ja auch im Guten getrennt. Jetzt haben wir wieder eine coole Aufgabe gefunden. Die GT4-Autos genießen immer mehr Aufmerksamkeit. Somit haben wir uns entschieden, erneut ein VLN-Projekt gemeinsam anzugehen“, sagt Scheerbarth.

Er kennt die legendäre Nordschleife wie seine Westentasche. Dennoch muss er sich in der kommenden Saison ein wenig umstellen: „Das ist wieder ein anderes Auto mit einer anderen Gewichtsverteilung. Die GT4 sind deutlich schwerer als ein Cup-Porsche und auch einen Tick langsamer. Der Porsche ist hecklastiger, daran muss ich mich jetzt gewöhnen.“

Trotz der Rückkehr ins Meisterteam von 2011 denkt Scheerbarth, der mittlerweile schon auf 43 Klassensiege kommt, aber vorerst nicht an seinen zweiten VLN-Titel. „Unsere Zielsetzung ist der Klassensieg in der SP10. Wenn es viele Starter gäbe, könnten wir auch auf die Gesamtwertung schielen. Aber, das Schielen können wir uns dieses Jahr glaube ich sparen. Selbst, wenn wir die Maximalausbeute von sieben Siegen schaffen würden. Da sind in der Cup5, V4 oder V5 bessere Chancen gegeben.“

Scheerbarth freut sich auf die Rennen mit seinen neuen Teamkollegen: „Tobias Müller ist im letzten Jahr im Eifelblitz von Johannes Scheid gefahren. Er hatte sehr schnelle Qualifying- und Rennrunden. Er weiß, wie das geht auf der Nordschleife. Tristan Viidas war bei Sorg 2018 ebenfalls im BMW M235i schnell unterwegs. Wir haben bei den Test- und Einstellfahrten schon gut harmoniert. Beide sind erst Anfang 20. Ich bin der Rentner im Team. Oh Mann, Scheerbarth, du wirst alt.“