Lada Vesta TCR: ein neuer Anlauf

Beim dritten VLN-Lauf debütierte der Lada Vesta TCR auf der Nordschleife. Die Premiere fiel aufgrund technischer Probleme ins Wasser und auch ein Rennen später war der Einsatz von Lubner Motorsport nach einem Unfall nicht von Erfolg gekrönt. Aufgeben gibt‘s nicht – das Team rund um Anja und Mirko Lubner startet beim Barbarossapreis einen neuen Anlauf.

„Zugegeben, das haben wir uns anders vorgestellt“, räumt Teamchef Mirko Lubner ein. „Die beiden ersten Einsätze sind nicht so gelaufen, wie geplant. Aber wir stecken jetzt nicht den Kopf in den Sand.“

Der Einsatz des Lada Vesta TCR liegt Lubner persönlich am Herzen, schließlich feierte er mit der russischen Marke große Erfolge. Seine Fahrerlizenz datiert auf das Jahr 1994. Auf Anhieb fuhr er im Trabant-Lada-Racing Cup zum Titel. Ein Jahr später wurde er zum Junior-Werksfahrer berufen. „Ich bin spät zum Motorsport gekommen“, sagt Lubner. „In meiner Jugend habe ich mich auf Gewichtheben konzentriert, war sogar Mitglied der Jugend-Nationalmannschaft. Dann hat mich mein Vater Heiner, der zu DDR-Zeiten ein großer Racer war, davon übrzeugt, endlich Rennen zu fahren.“ Es folgten drei weitere Titel in dem Championat.

Als Lada nach dem Vesta in der Tourenwagen-WM das TCR-Projekt ankündigte, war Lubner gleich Feuer und Flamme: „Der Kontakt zu Lada ist nie abgerissen. Und als der TCR-Wagen vorgestellt wurde, hatte ich schnell die Zusage, dass wir als erstes Team außerhalb von Russland einen bekommen würden.“

Die Frage, ob es sich bei dem TCR-Vesta um einen ernstzunehmenden Rennwagen handelt, wird Lubner häufig gestellt. Und als erfahrener Rennstallbesitzer kann er diese nur mit einem breiten Grinsen bejahen. „Das steht außer Zweifel. Der Vierzylinder-Turbomotor kommt von Oreca. Und auch, wenn auf den Karosserieteilen die Bezeichnungen in kyrillisch sind, hat das alles schon Hand und Fuß.“

Nach dem Unfall bei VLN vier in der ersten Runde waren umfassende Reparaturen nötig. Die entsprechenden Teile ließen allerdings auf sich warten. Mittlerweile ist der Vesta wieder hergerichtet und wurde in Most einem ausführlichen Test unterzogen. Dafür stieg Lubner sogar selber ins Cockpit. „Wir haben viele Kilometer abgespult und hatten dabei keinerlei Probleme“, sagt er. „Daher können wir jetzt auch auf der Nordschleife den nächsten Schritt wagen.“

Beim Barbarossapreis werden sich Lukas Thiele und Andreij Sidorenko, Chef von Lada Sport Deutschland, im Cockpit abwechseln. Ziel ist es, im Rennbetrieb Daten zu sammeln – und endlich die Zielflagge zu sehen. „Das ist unser Hauptaugenmerk“, sagt Lubner. „Das Ergebnis ist absolut zweitrangig.“