Die Meisterschaft geht in den Endspurt

Mit dem achten VLN-Lauf beginnt der Endspurt der Saison 2018. Nach dem 50. ADAC Barbarossapreis wird das erste von zwei Streichergebnissen angewendet und das Klassement noch einmal ordentlich durcheinandergewürfelt.

Streichergebnisse haben in der Langstreckenmeisterschaft Tradition, untermauern sie doch den Breitensportcharakter der Serie. Den ambitionierten Hobbyrennfahrern, die in den letzten Jahren stets die Meisterschaft unter sich ausgemacht haben, werden Fehler zugestanden. Sei es aufgrund eines technischen Defekts, eines Unfalls oder dem Aussetzen eines Rennens, beispielsweise aufgrund von anderweitigen Verpflichtungen. So gehen die besten sieben aus neun Ergebnissen am Ende in die Wertung ein.

Viel Feind, viel Ehr – so lässt sich der Wertungsmodus der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring kurz zusammenfassen. Oder anders gesagt: Wer in seiner Klasse die meisten Teilnehmer hinter sich lässt, erhält die meisten Punkte. So ist es auch zu erklären, dass am Ende der Saison meist ein Team aus dem breiten Mittelfeld der populären Rennserie ganz oben steht.

racing one hat eine weiße Weste

Keinen Fehler geleistet haben sich Stephan Köhler und Christian Kohlhaas im Ferrari 458 von racing one. Das Team aus Andernach fuhr in sieben Rennen bemerkenswerte sieben Siege ein, hat eine weiße Weste und führt die Tabelle souverän an. Über weite Strecken war auch Mike Jäger Teil der Mannschaft. Allerdings setzte Jäger einen Lauf aus, war unentschlossen, ob er weiterhin seiner Leidenschaft Motorsport frönen sollte. Beim sechsten Lauf war er nicht mit dabei. Trotzdem kann das eingespielte Trio am Ende gemeinsam feiern – Streichergebnisse sei Dank. Auf Platz zwei liegen aktuell Heiko Eichenberger und Yannick Mettler, die mit dem BMW M4 des Team Securtal Sorg Rennsport in der GT4-Klasse vier Siege und drei zweite Plätze errungen haben.

Dahinter folgen Danny Brink, Philipp Leisen und Christopher Rink. Das Trio des Pixum Team Adrenalin Motorsport hat ebenfalls gute Chancen, die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Zwar gab es in der Saison bereits eine Nullnummer beim sechsten Lauf, aber die weiteren Ergebnisse in der Klasse V4, die mit durchschnittlich 21 Fahrzeugen am stärksten besetzt ist, sprechen für sich. Würde man schon jetzt ein Streichergebnis einrechnen, lägen Brink, Leisen und Rink an der Tabellenspitze.

Pixum Team Adrenalin Motorsport führt bei den Produktionswagen

Dieses Szenario trifft auch ohne Streichergebnisse bereits auf die VLN-Produktionswagen-Trophäe zu. Brink, Leisen und Rink liegen an der Spitze vor den Teamgefährten Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils. Im Porsche Cayman von Adrenalin Motorsport fuhr das Trio sechs souveräne Siege in der Klasse V5 ein, die allerdings nur mit durchschnittlich acht Fahrzeugen besetzt ist. Die Punkteausbeute ist dementsprechend geringer.

Der beste Junior kommt aus Estland

In der VLN-Junior-Trophäe hat Tristan Viidas aus Estland die Nase vorne. Der 22-Jährige startet zumeist als Solist im BMW M235i Racing Cup für das Team Securtal Sorg Rennsport und feierte jüngst beim siebten Lauf seinen ersten Klassensieg. Davor war er mit fünf zweiten und einem dritten Rang konstant erfolgreich. Auf Rang zwei liegen Tobias Müller, Nico Otto und Lars Peucker vom Team Scheid-Honert Motorsport.

Frikadelli Racing führt in der Speed-Trophäe

Das erfolgreichste Top-Team in der Saison 2018 ist aktuell Frikadelli-Racing. Mit zwei Siegen des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 31, einem zweiten und einem siebten Rang sammelte die Equipe aus Barweiler unweit des Nürburgrings nach dem bekannten Formel-1-Schema 72 Punkte für die VLN-Speed-Trophäe. Fünf Punkte weniger errang Falken Motorsports mit der #4. Ein Sieg, zwei dritte und ein vierter Platz summieren sich auf 67 Zähler.

Spannende Entscheidungen auch in den Cups

Neben den offiziellen VLN-Wertungen schreiben auch Porsche und BMW eigene Wettbewerbe aus. In der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing führt Moritz Kranz aus Linz das Tableau an. Der 31-Jährige holte sich mit dem Team Mühlner-Motorsport zwei Klassensiege. Von seinen 118 Punkten entstammen elf aus Bonuspunkten für Pole-Position und schnellster Rennrunde. Zudem leistete er sich bislang nicht eine Nullnummer, so dass er den beiden GetSpeed-Piloten „Max“ und „Jens“ mit ihren fünf Klassensiegen trotzdem Paroli bieten kann. Die Protagonisten der VLN-Junior-Trophäe trumpfen auch im BME M235i Racing Cup auf. Sorg-Pilot Viidas führt die Tabelle mit 122 Punkten an. Platz zwei belegen David Griessner und Yannick Fübrich (Pixum Team Adrenalin Motorsport) vor den drittplatzierten Otto / Peucker / Müller (Scheid-Honert Motorsport).