„Das war ein Adrenalinkick“

Nur acht Tage nach seinem 18. Geburtstag gab Noah Nagelsdiek sein Debüt in der VLN. Beim 6-Stunden-Rennen startete der Alsdorfer für Hard Speed Motorsport mit einem BMW 325i e90 in der Klasse V4. Mit Andreas Roloff und Maik Kraske belegte er sogleich einen ehrbaren sechsten Platz unter 25 Autos. VLN.de hat sich mit dem Nachwuchsfahrer über seine Erlebnisse auf der legendären Nordschleife und seine Ziele als Pilot unterhalten.

Noah, schildere uns kurz, wie waren deine Anfänge im Motorsport?

Ich habe in Kerpen auf der Bahn mit dem Kart angefangen. Da hat mein Vater mir einen Schnupperkurs gebucht. Die letzten beiden Jahren bin ich in der BMW Challenge gefahren mit einem M235i. 2017 bin ich dort in meiner Klasse Meister geworden.

Wie ist deine Vorliebe für Autorennen entstanden?

Mein Vater Gerd hat das früher als Hobby betrieben. Er ist oft zu Trackdays gefahren und hat mich mitgenommen. Das hat mir gefallen. So hat es begonnen. Wir teilen die Leidenschaft für den Motorsport.

Ihr fahrt ja auch zusammen Rennen…

Ja, bei der NES 500 sind wir gemeinsam über die Grand-Prix-Strecke gefahren. Und bei der BMW Challenge waren wir ein Vater-/Sohn-Duo. Ansonsten ist er RCN gefahren, die VLN überlässt er mir.

Du spielst auch noch Fußball nebenbei bei den Sportfreunden Hehlrath…

Ja, genau. Wenn es die Zeit zulässt, über den Winter. Damit halte ich mich fit. Das ist gut für die Kondition. Motorsport ist aber mein erstes Hobby.

Wie war dein Debüt bei VLN5 auf der Nordschleife?

Ich war bis dato nur auf der Grand-Prix-Strecke gefahren. Am Freitag vor dem Rennen habe ich meine Permit gemacht bei der Nürburgring Academy. Am Vorabend sind wir auch mit dem Bus drüber gefahren, da hat man uns die schwierigen Passagen gezeigt. Die Vielfältigkeit der Autos in der VLN ist interessant. Mit dem BMW habe ich mich in den ersten Runden rangetastet, die eine oder andere Kurve habe ich es etwas langsamer angehen lassen. Irgendwann traut man sich mehr zu. Ich war überrascht, wie schnell man manche Kurven fahren kann, obwohl sie gar nicht so aussehen. Die Strecke ist sehr eng und die Leitplanke kommt einem sehr schnell entgegen. Das war ein Adrenalinkick.

Hattest Du dich auch anderweitig vorbereitet auf deine Premiere in der Eifel?

Ich habe zu Hause einen Simulator. Mit dem bin ich bestimmt hundert Runden über die Nordschleife gefahren, um die Streckenführung kennenzulernen. Aber, da spürst du die Bodenwellen und die verschiedenen Asphalt-Beläge nicht. Das berühmt-berüchtigte Eifelwetter kannst du natürlich auch nicht simulieren.

Ihr wart Sechster beim ROWE ADAC Ruhr-Pokal-Rennen und anschließend 14. beim 41. RCM DMV Grenzlandrennen in der Klasse V4. Wie fällt das Fazit deiner ersten beiden VLN-Läufe aus?

Mit dem ersten Rennen waren wir sehr zufrieden. Mit Platz sechs hätte ich gar nicht gerechnet bei 25 Startern. Im zweiten Lauf hatten wir Pech, da gab es eine Berührung mit einem anderen Auto.

Welche Klasse beziehungsweise welches Auto würde dich reizen?

Zunächst einmal die GT4-Klasse. Wenn das Budget stimmt, wäre ein GT3-Auto ein Traum von mir. Werksfahrer zu werden, das ist ein großes Ziel. Die Piloten und Autos bewundere ich, wenn sie durch die Boxengasse fahren. Das Manthey-Auto gefällt mir am besten.

Was sind allgemein deine Pläne für die nähere Zukunft?

Ich fange jetzt an der FH Aachen mein Studium der Elektrotechnik an. Der Motorsport ist momentan für mich Hobby. Die Nordschleife ist für mich schon wie eine zweite Heimat. Sie ist nur eine Stunde von meinem Wohnort entfernt. Ich werde beim nächsten VLN-Lauf auf jeden Fall dabei sein, eigentlich habe ich das auch bis zum Ende der Saison geplant. Ich möchte nächstes Jahr auf jeden Fall das 24-Stunden-Rennen am Ring mitfahren. Ich würde auch gerne möglichst viele Strecken auf der Welt kennenlernen.