Ein Hauch von Formel 1 bei der VLN

Hoher Besuch aus Bella Italia bei der VLN. Mit Gabriele Tarquini und Nicola Larini starten zwei langjährige Formel-1-Asse bei der 64. ADAC Westfalenfahrt am 24. März. Die beiden Italiener pilotieren in der TCR-Klasse einen Hyundai i30 TCR. „Wir sind schon lange Freunde. Wir waren zur selben Zeit bei der Formel 1 als Fahrer und wir waren Teamkollegen bei Alfa Romeo, aber wir sind noch nie im selben Auto ein Rennen zusammengefahren“, freut sich Tarquini auf den VLN-Auftakt 2018.

Der 56-Jährige nahm zwischen 1987 und 1995 an 38 Grand-Prix-Rennen teil. Er fuhr für Osella, Coloni, AGS, Fondmetal, Tyrrell in der Königsklasse des Motorsports. Seine größten Erfolge feierte Tarquini aber im Tourenwagensport. 2009 errang er den Weltmeistertitel in der WTTC. Über einen Zeitraum von 22 Jahren (1993 bis 2014) gelang ihm mit Ausnahme von 2002 in jeder Saison mindestens ein Sieg in einer nationalen oder internationalen Tourenwagen-Meisterschaft. Eine beeindruckende Bilanz. Der Mann aus Giulianuova war bis dato bei drei VLN-Rennen mit von der Partie. 2015 beim 40. DMV 4-Stunden-Rennen mit einem Audi TTRS in der Specials 4 T. Ein Jahr zuvor gab er beim 46. ADAC Barbarossapreis in einem Honda Civic WTCC in der Specials X sowie beim OPEL 6-Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen mit einem Honda Civic Typ R3 VLN Specials 3 ordentlich Vollgas.

Larini machte in jüngster Zeit als offizieller Fahrer des Teams „P 4/5 Competizione“ von Jim Glickenhaus bei verschiedenen Langstreckenrennen von sich reden. Unvergessen ist auch das Jahr 1993, als der 53-Jährige mit einem Alfa Romeo auf Anhieb den Titel in der DTM gewann. In der Formel 1 bestritt der Mann aus Lido di Camaiore insgesamt 49 Rennen für Coloni, Osella, Ligier, Modena, Ferrari und Sauber. „Auf der Nordschleife sollte jeder Fahrer mindestens einmal in seinem Leben ein Rennen fahren. Es ist die faszinierendste Rennstrecke der Welt. Ich liebe es, auf dieser Strecke zu fahren, in jedem Zustand, Tag und Nacht. Es ist sehr aufregend“, sagt Larini über den legendären Eifelkurs.

Zwar sind beide schon über 50, aber Larini glaubt dennoch, dass die beiden Oldies den jungen Wilden ab und an noch zeigen können, was eine Harke ist. „Gabriele Tarquini ist ein Paradebeispiel dafür. Ein erfahrener, starker Fahrer ist im Tourenwagen immer an der Spitze, da spielt das Alter keine Rolle. Es gibt während eines Rennens viele wechselnde Bedingungen, die ein junger Fahrer nicht so gut bewältigt. Vielleicht haben die jungen Fahrer in einer schnellen Qualifying-Runde mit neuen Reifen einen Vorteil, mehr aber auch nicht“, betont Larini, der 2012 bei der 59. ADAC Westfalenfahrt mit dem P4/5 Competizione M in der Specials E1-XP einen Klassensieg einfuhr.

Nun heißt es also Forza Azzurri in der TCR-Klasse mit einem Hyundai i 30 TCR. „Die TCR-Serie wird die beste Kategorie für Tourenwagen-Serien auf der ganzen Welt werden. Sie wird die teuren WTCC-Autos ersetzen. Das Format und die Regeln sind der richtige Weg für die Zukunft. Die Rennen sind schön anzusehen, die Autos haben einen guten Motor und sind erschwinglich“, sagt Larini, dessen Meinung sein Landsmann teilt. „Die Regeln der TCR sind durchdacht und die Anschaffungskosten der Autos überschaubar. Auch die laufenden Kosten sind im Vergleich zu anderen Kategorien sehr günstig. Das größte Plus ist, dass du das gleiche Auto auf der ganzen Welt benutzen kannst. Jeder kann in der TCR mit dem richtigen Auto und Team Rennen gewinnen“, sagt Tarquini.