Alles andere als eine miese Quote

Seit sieben Jahren fährt Alexander Mies in der VLN Langstrecken Meisterschaft Nürburgring. Dabei ist sein Name kein Programm. Denn der 25-Jährige hat eine blendende Bilanz. Bei 73 Starts war der gebürtige Velberter 31 Mal siegreich in der jeweiligen Klasse. Mies ist ein Erfolgsgarant. „Das hätte ich mir damals sicher nicht träumen lassen. Das bedeutet einen Sieg bei fast jedem zweiten Rennen. Die Bilanz ist ganz gut“, sagt er bescheiden.

Angefangen hat die unendliche Geschichte am 30. Oktober 2010. Beim 35. DMV Münsterlandpokal gab Mies mit einem BMB 318ti in der Klasse V2 sein Debüt in der VLN. Und siegte auf Anhieb. „Da kann ich mich noch sehr gut dran erinnern. Ich bin direkt ins kalte Wasser gesprungen. Es war mein erstes Rennen auf der Nordschleife. Ich war 18. Das war der letzte VLN-Lauf der Saison. Wir hatten typisches Eifel-Oktober-Wetter. Regen, nass, trocken, abwechselnd. Ich bin mehr oder weniger alleine gefahren. Tobias Neuser ist nur ein, zwei Runden gefahren. Er hat einen Doppelstart gemacht. Das war ein besonderes Erlebnis.“

Das vergangene VLN-Jahr reihte sich für Mies in der Cup 2 mit dem GIGASPEED Team GetSpeed Performance Porsche 911 GT 3 Cup nahtlos in diese Erfolgsstory ein. Nach einem Ausfall zum Saisonstart bei der 63. ADAC Westfalenfahrt schraubte er die Drehzahl mächtig hoch. Drei Klassensiege in Serie im Cup 2 folgten bei einem Doppelstart im ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen der Sieg in der Cup 5 mit dem BMW M235i Racing Cup. Mit dem Porsche kam Mies an diesem Tag nicht ins Ziel. Insgesamt gewann der VLN-Meister von 2016 sechsmal in der Cup 2 in 2017. Beim 47. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen gab es ausnahmsweise nur Platz zwei für ihn und die Teamkollegen Tim Scheerbarth sowie Steve Jans.

„Mit 2017 bin ich sehr zufrieden. Wir haben da weitergemacht, wo wir das Jahr zuvor aufgehört hatten. Wenn wir angekommen sind, haben wir eigentlich immer gewonnen. Alle Rennen von uns waren von der Leistung her auf einem ähnlichen Level. Der Kampf mit dem Team75 war sehr interessant. Das war für mich das Highlight, dass es Konkurrenz gab, mit der man fair kämpfen konnte. Ich habe mich schnell an den Porsche gewöhnt. Und ich war auf dem selben Level wie Steve und Tim. Es lief sehr gut. Das Fazit fällt sehr positiv aus“, resümiert Mies.

In der VLN gehört Alexander, der beruflich bei Vater Peter Mies in der Metallgießerei Miguss GmbH in Heiligenhaus tätig ist, zu den Allroundern. Er ist beinahe schon in jeder Klasse (Cup 1, Cup 2, Cup 5, Specials 3, Specials 8T, Specials 10, V2, V3, V4) und mit vielen verschiedenen Autos (BMW 318ti, BMW 320si, BMW 325i, BMW M3 GT4, BMW Z4, BMW M235i, Opel Astra Cup, Porsche 911 GT3 Cup) gefahren. An einen Wagen hat er dabei besonders gute Erinnerungen. „Rein vom Auto her war der von Bonk Motorsport aufgebaute BMW Z4 für mich 2013 ein Höhepunkt. Er hatte zu 95 Prozent die Technik der WTTC-Autos eingebaut. Es war nicht das leistungsstärkste Auto, aber der Sound war cool. Den Motor konntest du bis 10.000 drehen, er hatte ein sequentielles Getriebe, mit einem schönen Knüppel in der Mitte. Der Porsche oder der Audi beim 24-Stunden-Rennen waren auch Highlights. Das sind aber auch wieder ganz andere Rennwagen“, sagt Mies, der damals fünf der sieben VLN-Läufe, die er mit dem Z4 bei den Specials 3 bestritt, letztlich auch gewann.

Der dreifache Sieger der VLN Junior Trophäe (2013, 2016, 2017) will, wenn alles glatt läuft, auch 2018 weitere Erfolge auf der legendären Nordschleife verbuchen. Ins Detail, wie und wo er fahren wird, kann er aber noch nicht gehen. „Mein Ziel ist es auf jeden Fall wieder in der VLN zu starten. Konkretes gibt es noch nicht zu vermelden. Da bin ich immer relativ spät dran. Es gibt lockere Gespräche. Ich würde gerne weiter auf dem jetzigen Level fahren. Ich werde schauen, dass ich etwas finde, was mir Spaß macht, womit ich vom Team her zufrieden bin.“