Drei Nationen – ein gemeinsames Ziel

Sie stammen aus Österreich, Russland und Deutschland und sind zufällig als Fahrer auf einem Auto zusammen gekommen. Sie alle eint ein großes Ziel – sie wollen den Opel Astra OPC Cup gewinnen. Der Kurs stimmt, denn vor dem fünften VLN-Lauf sind David Griessner, Gleb Kutepov und Marcel Hartl im Fahrzeug von Lubner Motorsport Tabellenführer. VLN.de hat dem internationalen Fahrertrio drei Fragen gestellt.

Warum Motorsport und kein Schach?
Griessner: Schach wäre mir wahrscheinlich zu langweilig (lacht). Ich habe immer schon schöne Autos geliebt, gepaart mit dem Speed und der sportlichen Herausforderung ergibt das für mich den perfekten Sport. Auch wenn es nicht immer leicht ist – auch fianziell – würde ich nichts lieber machen, als Rennen zu fahren.

Kutepov: Ich glaube, das hat man im Blut. Motorsport zieht einen an und man versucht, dem Sport immer näher zu kommen. Als Kind sieht man die schnellen Autos, dann will man selbst im Auto sitzen und irgendwann kommt man zum Fahren. Ich wusste immer, dass ich Rennen fahren werde – die Frage war nur wann.

Hartl: Wahrscheinlich, weil ich als Kind lieber ein Auto-Quartett als ein Schachbrett zum Spielen benutzte (lacht). Das Benzin im Blut habe ich relativ schnell entdeckt, als ich die Geräusche von aufheulenden Motoren hörte. Je lauter desto besser. Für viele Kinder ist das Sitzen im Auto eine Qual, für mich war es Teil meiner Abendgeschichte. Statt Bücher vorzulesen, haben uns meine Eltern ins Auto gesetzt damit wir einschlafen.

Wie habt ihr im Motorsport angefangen?
Greissner: Bei mir ging es schon ganz früh los. Mein Vater, der selbst über drei Jahrzehnte im Motorsport aktiv war, hat mir das praktisch schon in die Wiege gelegt. Im Alter von drei Jahren kaufte er mir ein Mini-Gokart, womit alles anfing. Später bin ich internationale Kartrennen gefahren und landete dann irgendwann im Rennauto.

Kutepov: Als ich nach Deutschland gezogen bin und mein erstes Geld verdient habe, kaufte ich mir einen gebrauchten Rallye Golf für 3.500 Euro. Damals wusste ich nicht, dass ich noch einen Helm und Anzug dazu brauche (lacht). Danach wechselte ich zur Rundstrecke, habe unterschiedliche Disziplinen und Strecken ausprobiert. 2015 bin ich RCN gefahren, 2016 kam dann der logische Sprung in die VLN.

Hartl: Mit sechs Jahren kam ich das erste Mal in Kontakt mit dem Motorsport. Als kleiner Junge besuchte mein Vater mit mir die DTM am Hockenheimring. Das war für mich das größte Ereignis des Jahres. Beim 24h-Rennen 2009 wurde ich dann auf die VLN aufmerksam. Ich war mit einem Team aus unser Region vor Ort. An diesem Tag entflammte meine Leidenschaft für den aktiven Motorsport. Nach einem Besuch auf der Essener Motorshow wurde es dann konkret.

Warum die VLN?
Griessner: Der ursprüngliche Grund warum ich 2014 in die VLN wechselte war, dass ich auf der Nordschleife Rennen fahren wollte. Es ist einfach die schönste Rennstrecke und ich liebe sie nach wie vor. Mit der Zeit habe ich aber auch die enorme Vielseitigkeit dieser Rennserie zu schätzen gelernt. Dadurch kann man leicht Kontakte knüpfen und es ergeben sich eventuell Aufstiegschancen.

Kutepov: Nach der erfolgreichen RCN Saison 2015 wollte ich mich weiterentwicklen. Eigentlich war es mein Ziel, neue Strecken kennenzulernen. Ich habe über ETCC oder TCR nachgedacht, aber die Budgets sind dort nicht erschwinglich. Dann hat Volker Strycek mich gefragt, warum ich nicht einen von den Cups ausprobiere. Da habe ich mir gedacht: Warum eigentlich nicht?

Marcel: Die VLN ist eine einmalige Rennserie, die auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt ausgetragen wird. Ich könnte mir nicht vorstellen nur auf einer Rundstrecke zu fahren. Da würde für mich relativ schnell der Reiz verlioren gehen. Für mich ist die VLN, in Verbindung mit der Nordschleife, das Nonplusultra.