Der vierte Streich von Schrey und Mies

So langsam wird es ein wenig unheimlich. Auch nach dem vierten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring haben Alexander Mies und Michael Schrey im BMW M235i Racing Cup eine weiße Weste. Das Bonk Motorsport-Duo gewann auch den vierten VLN-Lauf und ist damit in dieser Saison in ihrer Klasse weiter ungeschlagen. „Ich bin total begeistert. Unsere Serie hat auch bei diesen extrem schwierigen Verhältnissen gehalten“, war Teamchef Michael Bonk ganz aus dem Häuschen. Sein Fahrer-Duo zeigt eine Dominanz, die im Vorfeld in dieser Klasse keinem zugetraut wurde. Neben der lupenreinen Bilanz sind zudem die Abstände zu ihren Kontrahenten mehr als beachtlich. Erneut hatten Schrey und Mies im Ziel einen Abstand von knapp einer Minute auf ihren ersten Verfolger herausgefahren. Dieser war beim vierten VLN-Rennen der Saison 2016 Michael Funke, der sich im Schirmer-BMW als Einzelkämpfer versucht. Platz drei ging nach einer fulminanten Aufholjagd an die bisher ärgsten Widersacher der beiden Seriensieger: Thomas Jäger und Rudi Adams im ‚Eifelblitz’ vom Team Scheid-Honert Motorsport.

Als sich die insgesamt 21 Klassenkonkurrenten bei Dauerregen und schlechten Sichtverhältnissen an den Start begaben, war die Reihenfolge an der Spitze noch genau umgekehrt. Der ‚Eifelblitz’ hatte sich vor Funke und dem Bonk-BMW die erste Startreihe gesichert. Doch Startfahrer Mies machte mit seinen Kontrahenten kurzen Prozess. „Alex hat einen tollen Job gemacht. Er hat die Konkurrenten schnell überholt und dann einen beruhigenden Vorsprung herausgefahren“, lobte Schrey, der den Vorsprung in der Folge sogar noch ausbaute. Nach einer fehlerlosen Vorstellung sicherten sich beide nach 4:12:20 Stunden den erneuten Klassensieg und bauten dadurch ihre Führung in der Cup-Wertung und VLN-Meisterschaft aus.

Komplett gegensätzlich verliefen die ersten Meter für den ‚Eifelblitz’. Rudi Adams geriet im Startgetümmel mit Kontrahenten aneinander und musste bereits nach dem Grand-Prix-Kurs die Box ansteuern. Die Reparaturarbeiten kosteten dem Team sechs Minuten, ein erneutes Topresultat schien in weite Ferne gerückt. „Es war ein enormer Schock für uns, als wir den Start und die Kollision aus der Box mitverfolgten. Im ganzen Team herrschte große Enttäuschung“, berichtete Jäger, der dann jedoch Zeuge wurde, wie Adams eine extrem schnelle Runde nach der anderem absolvierte. Plötzlich waren beide wieder mitten drin im Kampf um die Podiumsplätze. Als Adams nach seinem beachtlichen Doppelstint an Jäger übergab, machte der weiter Boden gut. Mit rund 1:23 Minuten Rückstand auf Schrey/Mies überquerten sie die Ziellinie. „Wir haben im Rennen nicht aufgegeben und dieses Podium fühlt sich wie ein Sieg an. Wir haben allen gezeigt, dass wir bei Regen das schnellste Auto im Feld sind. Ohne den Unfall hätten wir auch gewonnen, davon bin ich überzeugt und das stimmt mich zuversichtlich für die nächsten Rennen“, so Jäger.