Warum die Gronecks in diesem Jahr kürzer treten müssen

Das Leben ist kein Wunschkonzert – das ist auch bei den Gronecks nicht anders. Seit September 2010 gaben die Brüder Tim und Dirk in ihrem Renault Clio auf der Nürburgring-Nordschleife Vollgas – feierten im Jahr 2013 und 2015 die Meisterschaft in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring und waren bei nahezu jedem Rennen am Start. Aus der Titelverteidigung wird jedoch nichts werden. Schweren Herzens mussten die Gronecks einsehen, dass in diesem Jahr andere Dinge Vorrang haben. „Mein Bruder baut ein Haus und ich verändere mich gerade beruflich sehr stark. Wir haben einfach keine Zeit, um regelmäßig starten zu können“, erklärt Tim Groneck. „Das ist wirklich sehr schade, weil das wohl das letzte Jahr sein wird, in dem auf unserem Clio die #1 klebt.“ Beim vierten VLN-Lauf ließ der gronecksche Terminplan jedoch einen Start zu und beide stellten mit einem Klassensieg eindrucksvoll unter Beweis, warum sie in den vergangenen drei Jahren zweimal den VLN-Titel ergatterten.

„Wenn ich mich mit meiner Familie am Samstag um 12 Uhr zum Mittagessen an den Tisch setzte, ist der Liveticker an den VLN-Terminen natürlich mit dabei“, erzählt Tim Groneck. „Dann ist die erste halbe Stunde erst einmal ordentlich Frust angesagt, weil ich nicht mit dabei sein kann. Das legt sich aber glücklicherweise wieder.“ Ende Juni blieb diese Frust-Attacke aus, denn Tim stand mit seinem Bruder am Start – standesgemäß auf der Pole-Position der Klasse SP3. Und während die nasskalte Witterung so manchem Teilnehmer schwer zu schaffen machte, war die Freude bei den Gronecks groß. „Genauso hatten wir es uns gewünscht. Mein Bruder und ich sind eigentlich exakt gleichschnell und sehr gerne im Regen unterwegs“, so Tim Groneck. „Im Trockenen ist es recht leicht, auf der Nordschleife schnell zu sein. Im Regen aber brauchst du dafür schon Erfahrung. Und die haben wir.“ Vielmehr war es das Auto und nicht das Wetter, das den amtierenden Meistern bei ihrer Rückkehr auf die Nordschleife Probleme bereitete. „Die Differentialsperre war defekt und beim Luftdruck der Reifen haben wir uns verhauen. Mit der Performance des Clios waren wir so gar nicht zufrieden.“ Nichtsdestotrotz überquerten sie letztlich als Klassensieger die Ziellinie und verwiesen den Subaru BRZ mit Tim Schrick/Holger Spelsberg sowie die beiden Seriensieger dieser Klasse, Stephan Epp und Gerrit Holthaus im Avia Racing-Clio, auf die weiteren Plätze.

Zwei Starts wollen die Gronecks in dieser Saison gerne noch realisieren. „Ich hatte auf das 6h-Rennen gehofft, aber da ist mein Bruder leider im Urlaub.“ 2017 soll es für sie nach Möglichkeit wieder regelmäßig in der VLN rund gehen. „Eine andere Serie kommt für uns gar nicht in Frage. Bevor ich auf irgendeinen Grand-Prix-Kurs gehe, bleibe ich lieber Zuhause. Den ganzen Klüngel haben wir ja noch – Rennanhänger, LKW und so. Vielleicht wollen wir auch mit einem neuerem Fabrikat an den Start gehen, das wird sich zeigen. Der Clio kommt aber natürlich nicht weg. Immerhin hat er uns zu zwei VLN-Titeln getragen“, erzählt Tim Groneck, für den an den kommenden VLN-Terminen voraussichtlich erstmal wieder Frust am Mittagstisch angesagt ist.