Cayman GT4-Trophy mit packender Premiere

Es war die erhofft spektakuläre Premiere. Erstmals gaben die Piloten auf der Nordschleife in der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing Gas und lieferten sich bis zur letzten Rennrunde harte Positionskämpfe und packendes Racing. Bei der Zieldurchfahrt jubelte das Duo Marc Hennerici und Moritz Oberheim vom Team Raceunion Teichmann Racing (RTR). Die Mischung aus erfahrenem Porsche-Piloten und Newcomer verwies die ärgsten Rivalen – die beiden Routiniers Kai Riemer und Arndt Meier vom Team Arkenau Motorsport – mit einem Vorsprung von rund 21 Sekunden auf den zweiten Platz. Hamza Owega und Moritz Kranz fuhren mit einem Rückstand von rund einer Minute auf den dritten Platz.

Jeder der drei Kontrahenten hatte während der vierstündigen Auftaktveranstaltung am 2. April die Spitzenposition inne, dementsprechend abwechslungsreich gestaltete sich die Cup-Premiere. Die zehn Starter im GT4-Porsche bewiesen eindrucksvoll, dass die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring durch die Cayman GT4 Trophy um eine faszinierende Attraktion reicher ist.

„Das war spannend. Durch zwei kleinere Zwischenfälle haben wir etwas Zeit verloren“, sagte der Chef des Siegerteams, Georg Teichmann. „Unsere Fahrer haben sich aber nicht entmutigen lassen und verdient gewonnen.“ Schon im Qualifying hinterließ der junge Oberheim – amtierender BMW 235i Racing Cup- und VLN Junior Trophy-Champion –eine beeindruckende Duftmarke. Der 19-Jährige umrundete die 24,358 Kilometer lange Strecke in 8:48.786 Minuten und ergatterte damit die Pole-Position. „Moritz hat eine tolle Runde hingelegt und gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist“, lobte Hennerici seinen Teamkollegen. Mit rund drei Sekunden Rückstand stellten sich Owega/Kranz auf den zweiten Startplatz und verwiesen ihrerseits das Trio Willy Hüppi, Alexander Schula und Patrick Assenheimer mit rund zwei Sekunden Vorsprung auf den dritten Rang.

Als die Startampel am Nürburgring um 12:30 Uhr von Rot auf Grün wechselte, gab es für die Trophy Teilnehmer kein Halten mehr. Einen besonders guten Start erwischten Marc Keilwerth und Florian Spengler vom Team Mathol Racing, die ihren Cayman vom sechsten auf den zweiten Rang nach vorne katapultierten – eine Attacke vor der ersten Kurve, der sich lediglich die Pole-Sitter widersetzen konnten. Die Startphase war nur ein Vorgeschmack, auf die folgenden vier Stunden. Immer wieder wechselten die Teams ihre Positionen, auch an der Spitze. So führten nach etwas mehr als einer Stunde Owega und Kranz das Feld an, während die direkten Verfolger Marcel Hoppe und Moritz Gusenbauer im RTR-Schwesterauto sowie Fidel Leib, Max Koch und Jörg Viebahn (Prosport-Performance) mächtig Druck ausübten.

Hennerici/Oberheim waren zu diesem Zeitpunkt Vierte und konnten diese Position auch bis zur Rennmitte nicht verbessern. Auf den vorderen drei Positionen setzte sich das Hin und Her jedoch fort. Nach zwei Stunden überquerten Riemer/Meier vor Hoppe/Gusenbauer und Owega/Kranz die Start-Ziel-Gerade. In der zweiten Hälfte setzten Oberheim und Hennerici dann aber zu einer furiosen Aufholjagd an. Zunächst kassierten sie Owega und Kranz, setzten sich im weiteren Verlauf durch einen starken Schlussspurt an die Spitze und feierten schließlich den Sieg. Obwohl sie diesen zwischenzeitlich auch vor Augen hatten, freute sich auch das Team Arkenau nach der Zieldurchfahrt. „Wir sind am Freitag erstmals mit unserem Porsche Cayman gefahren und waren daher mit unserer Teamstrategie sehr konservativ unterwegs“, sagte Teamchef Nikolaus Arkenau. „Daher ist der zweite Platz ein tolles Resultat.“

Trotz des aufreibenden Renngeschehens, hielten fast alle Porsche Cayman GT4 bei ihrer Premiere auf der Nordschleife den immensen Herausforderungen stand. Lediglich ein Teilnehmer musste nach zehn Runden die Segel streichen. „Wir freuen uns, dass fast alle angetretenen Fahrzeuge im Ziel angekommen sind“, sagte Markus Behrends, Projektleiter der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing, „Wir fiebern bereits jetzt dem nächsten Rennen entgegen.“ Am 30. April werden Oberheim und Hennerici im Rahmen des zweiten VLN-Laufs hart kämpfen müssen, um dem Auftakt-Erfolg einen weiteren folgen zu lassen.