Comebacks – Zurück in der VLN

Die Faszination Nordschleife ist auch 88 Jahre nach der Einweihung des Eifelkurses ungebrochen. Die älteste Deutsche Rennstrecke zieht Teams und Fahrer aus der ganzen Welt in ihren Bann. Kein Wunder also, dass 2016 eine Reihe von Teams in den Schoß der VLN-Familie heimkehrt, die nach Jahren der Abstinenz wieder das Abenteuer Nordschleife suchen.

In den Jahren 2004 bis 2008 sorgte ein Porsche-Team aus dem Westerwald in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring für Furore: Land Motorsport. Die Equipe rund um den erfahrenen Teamchef Wolfgang Land setzte auf der Nordschleife einen Porsche 911 in Bilstein-Farben ein und fuhr sich damit schnell in die Herzen der Fans. Nicht weniger als 19 Gesamtsiege standen am Ende der fünf Jahre zu Buche. Land Motorsport kann für sich zurecht in Anspruch nehmen, das beste Team einer spannenden VLN-Epoche gewesen zu sein.

Nach sieben Jahren Abstinenz geht es nun wieder durch die Grüne Hölle. Und – das ist ein absolutes Novum für den Rennstall rund um den zweimaligen Champion im Porsche Carrera Cup – zum ersten Mal ist es kein Neunelfer aus Stuttgart-Zuffenhausen, der unter der Bewerbung Land Motorsport am Start ist. Das Team setzt in diesem Jahr bei acht Rennen einen Audi R8 LMS ein. Eine Konstante ist hingegen unverändert: Stammfahrer Marc Basseng. Der gebürtige Kölner feierte im Bilstein-Porsche fantastische Erfolge und zählt zu den besten Nordschleifenfahrern überhaupt. Das Ziel für die Saison 2016 ist klar definiert: Basseng und Land wollen den 20. gemeinsamen Erfolg.

Geradezu vom Erfolg verwöhnt ist auch Zakspeed. Der Traditionsrennstall aus Niederzissen nahe des Nürburgrings blickt in Summe auf eine mehr als 45-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Den VLN-Fans ist das Team vor allem durch seine großartigen Siege Ende der Neunziger in Erinnerung geblieben. Nach den spektakulären Jahren mit dem Ex-DTM-Mercedes 190 folgte 1999 ein Jahr, dass in die Geschichte einging. Peter Zakowski und Hans-Jürgen Tiemann gewannen mit der bulligen Chrysler Viper alle zehn Rennen.

2016 kommt ein Mercedes-AMG GT3 zum Einsatz, und mit Kenneth Heyer, Sebastian Asch und Luca Ludwig starten die Söhne der ehemaligen Tourenwagenlegenden Hans Heyer, Roland Asch und Klaus Ludwig, die schon früher für Zakspeed fuhren und Erfolge feierten. Erneutes Potential für die Geschichtsbücher.

Viele Jahre eng mit der VLN verbandelt war auch Mühlner Motorsport. Die motorsportlichen Wurzeln von Teamchef Bernhard Mühlner gehen bis in die späten Siebziger zurück, als er und sein Bruder Hartmut mit einem VW Golf GTI in den Rallyesport einstieg. 1989 wurde schließlich die Mühlner Motorsport GmbH gegründet, die seit 1998 ihren Sitz im belgischen Spa-Francorchamps hat.

In den Neunzigern machten vor allem die Mühlner-Opel auf der Nordschleife von sich reden. 2001 bis 2004 setzte das Team erfolgreich einen Volvo S60 ein, von da an begann die Liaison mit Porsche. Zu den größten Erfolgen zählt der VLN-Titel im Jahr 1997 mit den Fahrern Dirk Adorf und Heinz-Josef ‚Juppi‘ Bermes. Doch auch die weiteren Zahlen beeindrucken: Bei 756 Rennstarts in der langen Mühlner-Historie sahen die Mühlner-Piloten 610 Mal die Zielflagge. 250 Mal beendeten sie dabei das Rennen auf dem Podium und errangen 107 Siege. 2016 steht für Mühlner die Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing auf dem Programm.