Aston Martin überzeugt auch beim achten VLN-Lauf

Seit dem 4. Juli hat der Aston Martin Vantage V8 GT4 mit der Startnummer #189 in der Eifel kein Rennen mehr bestritten. Beim dritten gewerteten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring fuhren Hendrik Still, Wolfgang Weber, Oliver Louisoder und Klaus Hahn auf den zweiten Rang der Klasse SP10. Rund vier Monate später glückte nun beim 55. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen der Sprung nach ganz oben auf das Siegerpodest – die Siegesserie des britischen Sportwagenherstellers in der Klasse SP10 hält weiter an. Dabei standen Hahn dieses Mal mit Rüdiger Schicht und Andre Duve zwei Piloten zur Seite, die bisher keine VLN-Erfahrung am Steuer eines Vantage gesammelt hatten. Die gleichen Voraussetzungen galten für Heinz Jürgen Kroner und den Journalisten Christian Gebhardt von der ‚sport auto‘, die gemeinsam mit Wolfgang Schuhbauer im Aston Martin Vantage V8 N430 in der Klasse SP8 an den Start gingen und einen beachtlichen Podestplatz erringen konnten.

Das Trio überquerte nach 24 Runden auf dem 24,358 Kilometer langen Eifelkurs die Ziellinie als Dritte und erzielte damit die beste Saisonplatzierung in der Klasse SP8. Wolfgang Schuhbauer, Direktor des Aston Martin Test Centre Nürburgring: „Diese VLN-Saison läuft für unsere Marke extrem gut. Beim vergangenen Rennen erzielte Mathol Racing den fünfzigsten Klassensieg. Aber die Teams und Fahrer schaffen es immer wieder, noch eine Schippe draufzulegen. Der erneute Sieg in der SP10 und nun der erste Podestrang der Saison in der SP8 – das ist schon sehr beachtlich. Ich kann allen Beteiligten zu diesen tollen Leistungen nur meinen größten Respekt zollen.“ Fast wäre das Aston Martin Test Centre Team sogar auf den zweiten Rang nach vorne gefahren: Nach dem vierstündigen Rennen fehlten auf diesen lediglich rund 25 Sekunden. Für Heinz Jürgen Kroner war jedoch auch der dritte Platz ein Einstand nach Maß. Der Kerpener hatte die Aston Martin Driving Academy durchlaufen und bereits erste Erfahrungen in der VLN gesammelt; am Tag der Deutschen Einheit erlebte er seine Vantage-Premiere auf der Rennstrecke: „Ein großartiges Gefühl, diesen Wagen durch die ‚Grüne Hölle’ zu pilotieren. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Der Podestrang versüßt diesen Tag natürlich noch zusätzlich.“

In der Klasse SP10 musste die Crew des Aston Martin Vantage V8 GT4 lange kämpfen, ehe der Erfolg unter Dach und Fach war. Letztlich reichten rund 18 Sekunden zum 51. Klassensieg des britischen Herstellers. Schuhbauer: „Vor allem Rüdiger Schicht muss man hier ein Lob aussprechen. Er war zum ersten Mal am Steuer des Aston und legte den Grundstein des späteren Erfolgs.“ Nur rund 27 Sekunden nach den Siegern überquerten David Ackermann, Jörg Wiskirchen und Axel Jahn die Ziellinie und stellten somit den zweiten Aston Martin als Dritte auf das Siegerpodest. Für dieses wäre auch der Avia Aston mit Norbert Bermes und Wolfgang Weber zur Hälfte des Rennens in Frage gekommen. Sie führten etwa zweieinhalb Stunden die Klasse an und setzten dort unter anderem die schnellste Rundenzeit (8:56,712 Minuten). Doch Bermes bemerkte bei seinem Stint in der zwölften Runde Vibrationen am Auto und musste die Box ansteuern. Die Diagnose: Zwei defekte Radbolzen am linken Hinterrad des Vantage. Bermes: „Das war ein Folgeschaden aus einer Berührung mit einem anderen Teilnehmer.“ Ein schneller Wechsel war nicht möglich, weshalb der Avia Aston das Rennen in der Box beenden musste.

Das Aus von Bermes und Weber war beim 55. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen – an einem ansonsten glänzenden Tag für die Aston-Martin-Crews – jedoch das einzige Haar in der Suppe. Die beachtlichen Erfolge beim achten VLN-Lauf der Saison 2015 dürften dem Hersteller, Teams und Fahrern weiteren Rückenwind für die ausstehenden zwei Läufe am 17. und 31. Oktober verleihen.