Busch-Zwillinge liefern ihr Meisterstück ab

Die Zwillinge Dennis und Marc Busch (beide Bensheim) haben beim achten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ihr Meisterstück abgeliefert. Im Audi R8 LMS ultra ließen die beiden Privatiers nach 4:04:29,043 Stunden und einer zurückgelegten Distanz von 28 Runden viele große Namen und Nordschleifen-Experten mit unzähligen Jahren Erfahrungen in der ‚Grünen Hölle’ hinter sich und feierten ihren ersten Gesamtsieg. Über Position zwei freuten sich Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Barweiler), Patrick Huisman (Niederlande) und Henri Moser (Schweiz) im Porsche 911 GT3 R des MSC Adenau. Dritte wurden Uwe Alzen (Betzdorf), Philipp Wlazik (Gladbeck) und Niclas Kentenich (Neuss) im BMW Z4 GT3 unter der Bewerbung H&R-Spezialfedern. Nachdem alle Titelkandidaten im Rennen über vier Stunden mit Problemen haderten, spitzt sich die Situation in der Meisterschaft vor dem Saisonfinale zu. Drei Teams haben noch Aussichten auf den Titel. Die Führung verteidigten Dirk und Tim Groneck (beide Melle) mit ihrem Renault Clio. Eine 30-minütige Zusammenfassung des ROWE DMV 250-Meilen-Rennens zeigt der Sender Sport 1 am 19. Oktober um 17:30 Uhr.

„Das ist eine große Genugtuung, nachdem wir beim letzten Rennen den Podestplatz mit viel Pech am Ende nur knapp verpasst haben“, sagte Dennis Busch. „Der erste Sieg fühlt sich verdammt gut an, auch wenn wir sicherlich noch ein paar Tage brauchen werden, um zu realisieren, was wir heute geschafft haben. Das ganze Team und unsere Partner haben verdammt hart für diesen Erfolg gearbeitet und wir konnten endlich erste Früchte ernten und zeigen, dass wir nicht nur schnell sind, sondern auch ein Rennen gewinnen können.“ Die Busch-Zwillinge setzten sich in einer spannenden Schlussphase gegen Andreas Simonsen (Schweden) und Marc Basseng (Neusalza-Spremberg) durch. Das Black-Falcon-Duo ereilte in der letzten Rennrunde Reifenprobleme, so dass Simonsen den finalen Angriff auf die Spitze nicht starten konnte und auf Position vier zurückfiel. Der Frikadelli-Porsche und der Alzen-BMW profitierten von dem Pech und überquerten im Abstand von nur 1,487 Sekunden die Ziellinie. „Das war ein turbulentes Ende“, sagte Schmitz, die drei Runden vor Schluss mit einem zu überrundenden Fahrzeug kollidiert war, ihre Fahrt aber fortsetzen konnte. „Ein Missverständnis – das kann vorkommen“, räumte die erfahrene Nordschleifenpilotin ein. „Allerdings haben wir wichtige Aerodynamik-Teile verloren. Unser Porsche war anschließend auf der Vorderachse sehr leicht und ich musste volles Risiko gehen, um die Position ins Ziel zu retten.“ Alzen war froh, nach vielen Rückschlägen in diesem Jahr nun endlich einen Podestplatz einzufahren: „Endlich ein kleines Erfolgserlebnis. Unser BMW war von Beginn der Saison an perfekt – leider haben wir es aus unterschiedlichen Gründen bislang nie geschafft, ein Rennen auf einer vorderen Position zu beenden. Der Sieg wäre heute vielleicht drin gewesen, aber wir sind auch so sehr zufrieden.“

Den schnellsten Cup-Porsche pilotierten Christian Menzel (Kelberg) und Wolfgang Kohler (Aldingen) auf den sechsten Rang im Gesamtklassement. Mit seinem dritten Sieg in Folge – heute zusammen mit Jürgen Nett (Mayen) – machte Mario Merten (Kelberg) im Opel Astra OPC Cup viel Boden auf die Tabellenführer Jannik Olivo und Elmar Jurek (beide Berlin) gut. Das Duo wurde nach einem Unfall im Zeittraining und einer beherzten Reparatur des TKS-Teams auf Platz 12 gewertet und betrieb so zumindest Schadensbegrenzung. Nur drei Punkte trennen die beiden erstplatzierten Teams vor dem Finale. Die TMG GT86 Cup-Klasse gewann das Team Leutheuser Racing&Events mit den Fahrern Jutta Beisiegel (Kaiserslautern), Martin Tschornia (Bestwig), Alexander und Wolfgang Kudrass (beide Lohmar). Als schnellstes Gruppe-H-Fahrzeug wurden Achim und Peter Heinrich (beide Simmerath) mit ihrem BMW M1 gewertet. Den schnellsten VLN-Produktionswagen – einen Porsche Cayman S von Mathol Racing – pilotierten Claudius Karch (Mannheim) und Kai Riemer (Filderstadt).

Dramatik pur im Kampf um die Meisterschaft
Die drei vor dem achten Rennen top-platzierten Teams der Meisterschaftswertung sind nach dem ROWE DMV 250-Meilen-Rennen auch die drei verbliebenen Kandidaten für den Titel. Groneck / Groneck, die in der Clio-Cup-Klasse nur Platz zwei einfuhren, führen die Tabelle vor dem Finale mit 69,73 Punkten an. Das Wochenspiegel Team Manthey büßte aufgrund einer gebrochenen Antriebswelle am Porsche 911 GT3 RSR von Georg Weiss (Monschau), Oliver Kainz (Kottenheim) und Michael Jacobs (Roetgen-Rott) wertvolle Punkte ein. Das Trio wurde bei den VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum nur auf Position neun gewertet – der Rückstand in der Meisterschaft beträgt nun 4,65 Punkte. Der Audi TT RS 2.0 von Elmar Deegener (Stelzenberg) und Christoph Breuer (Nettersheim) schied nach 13 Runden ebenfalls mit einer gebrochenen Antriebswelle aus. Auf die Spitze fehlen dem Raeder-Duo jetzt 8,98 Zähler.

Der 38. DMV Münsterlandpokal beschließt am 26.10.2013 das packende Motorsportjahr in der ‚Grünen Hölle’. Beim Saisonfinale der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring werden dann die neuen Meister gekürt.