Basseng/Stippler siegen mit neuem Distanzrekord

Mit stolz geschwellter Brust bestiegen Marc Basseng (Neusalza Spremberg) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) als Sieger des 35. RCM DMV Grenzlandrennens das Podium. Mit dem Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing stellte das Duo einen neuen Distanzrekord auf. Noch nie in der Geschichte der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring legten die Sieger eines 4-Stunden-Rennens eine Distanz von 29 Runden (=706,701 Kilometer) zurück. Mit einem Rückstand von 26,881 Sekunden wurden Jochen Krumbach (Eschweiler) und Romain Dumas (Schweiz) im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing als Zweitplatzierte abgewinkt. Platz drei retteten Thomas Jäger (München), Alexander Roloff (Berlin) und Jan Seyffarth (Querfurt-Leimbach) ins Ziel. Das Trio des zuletzt siegreichen Teams ROWE RACING wurde durch einen Reifenschaden in der ersten Rennhälfte zurückgeworfen und kämpften sich in der zweiten Rennhälfte auf einen Podiumsrang zurück. Eine einstündige Zusammenfassung des packenden sechsten Saisonlaufes zeigt der Sender Sport1 am Donnerstag, 26. Juli, um 18:30 Uhr.

Mann des Tages war Kai Riemer (Leipzig), der im McLaren MP4 von Dörr-Motorsport die ersten Führungskilometer für den britischen Supersportler sammelte. Von Position zwei aus gestartet, setzte sich Riemer noch vor der ersten Kurve an die Spitze des Feldes und verteidigte diese vier Runden lang – die starke Konkurrenz im Nacken. Beim ersten Boxenstopp übergab Riemer das Fahrzeug an Henri Moser (Schweiz), der den McLaren bereits auf seiner ersten Runde nach einer Kollision mit einem zu überrundenden Fahrzeug im Streckenabschnitt Hatzenbach abstellen musste. „Endlich hatte ich die Chance zu zeigen, was in mir steckt“, sagte Riemer nach dem Rennen. „Der Start war ein absoluter Gänsehaut-Moment; rechts neben mir einen Ex-DTM-Fahrer und hinter mir einen Porsche-Werksfahrer. Auch wenn wir am Ende die Zielflagge nicht gesehen haben, waren die ersten Runden für das Team enorm wichtig. Schließlich stehen wir mit der Entwicklung des Fahrzeuges noch am Anfang.“

Der Rennverlauf blieb weiter spannend. Eine Stunde vor Schluss steuerten der zu diesem Zeitpunkt führende Manthey-Porsche und der Phoenix-Audi im Abstand von weniger als einer Sekunde die Box an. Unmittelbar nach dem Service brannte Basseng in den folgenden Runden am Steuer des R8 ein Feuerwerk ab, Krumbach haderte hingegen mit seinem ersten Reifensatz. „Der war nicht ganz optimal, so dass ich nicht hundertprozentig angreifen konnte – mit dem neuen Satz in der Schlussphase lief es dann wieder super. Platz zwei ist erneut ein großartiger Erfolg für mich.“ Basseng feierte seinen 24. Gesamtsieg in der Langstreckenmeisterschaft und beschrieb den Weg bis dahin wie folgt: „Bei der starken Konkurrenz kann man ein Rennen nicht nach Hause schippern. Daher habe ich am Anfang meines zweiten Stints extrem gepusht, um sicherzugehen, dass ich für die Schlussphase ein kleines Polster auf Jochen habe.“ Auch der drittplatzierte Thomas Jäger war am Ende zufrieden: „Vor allem nach unserem Reifenschaden sind wir mit Platz drei sehr glücklich. Wir sind vom Speed her gut aussortiert und wollen beim 6h-Rennen in zwei Wochen wieder voll angreifen.“

Hinter dem Spitzentrio fuhren Michael Illbruck (Unterföhring) und Robert Renauer (Jedenhofen) im Porsche 911 GT3 R von Pinta Racing auf Platz vier, Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Barweiler), und Christopher Brück (Köln) wurden im Frikadelli-Porsche Fünfte. Hinter dem zweiten ROWE-SLS feierten Andreas Gülden (Reifferscheid), Marco Seefried (Wemding) und Marc Busch (Bensheim) den zweiten Klassensieg in der SP7 (VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum) infolge. Dabei profitierte das Trio vom Pech des Kremer-Porsche mit den Fahrern Wolfgang Kaufmann (Molberg) und Florian Fricke (Nienstädt), die in der vorletzten Runde mit einem Technischen Defekt ausschieden.

Den schnellsten Cup-Porsche pilotierten zum vierten Mal in diesem Jahr Christian Menzel (Kelberg) und Wolfgang Kohler (Aldingen). Den Sieg bei den Gruppe-H-Fahrzeugen errangen Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Mercedes-Benz 190. Für Andreas Schall war dies der 40. Gruppensieg. Als Gewinner der Klasse V6 holten Carsten Knechtges (Mayen), Tim Scheerbarth (Dormagen) und Steve Jans (Luxemburg) im BMW M3 von Black Falcon den Wertungsgruppensieg bei den VLN-Serienwagen. Mit ihrem fünften Klassensieg in der GT4-Klasse verteidigten Norbert Bermes (Krefeld) und Marcel Belka (Lehrte) im Aston Martin Vantage V8 von Mathol-Racing die Tabellenführung. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Müller / Thiemann / Wirtz beträgt nach sechs der zehn VLN-Rennen 3,82 Punkte.

Schon in zwei Wochen, am 4. August 2012, findet das Saisonhighlight der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring statt. Das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen führt mit sechs Stunden über die längste Distanz des Jahres.