Packender Motorsport gestern und heute…

Der 51. ADAC ACAS H&R-Cup ist mehr als nur der dritte Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Die Top-Teams der einzigartigen Nordschleifen-Rennserie haben bei den ersten zwei Saisonrennen eine Standortbestimmung abgegeben. Die Veranstaltung des AC Altkreis Schwelm ist nun die Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen – die letzte Möglichkeit vor dem Langstreckenklassiker, die „Grüne Hölle“ im Renneinsatz in Angriff zu nehmen. Abgerundet wird das Programm von dem ACAS Tourenwagen-Revival, bei dem eine Vielzahl ehemaliger DTM-Fahrzeuge am Samstagvormittag für drei Demonstrationsrunden auf die Nürburgring-Nordschleife zurückkehrt. Motorsport-Fans sollten sich diese Fusion aus Historie und Moderne auf keinen Fall entgehen lassen. Zumal auch die Tugenden eine Fortsetzung finden, die die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in den vergangenen 33 Jahren zur populärsten Breitensportserie Europas gemacht haben: freier Eintritt rund um die Nordschleife und familienfreundliche Ticketpreise für das offene Fahrerlager und die Tribünen am Grand-Prix-Kurs – echter Motorsport zum Anfassen.

Das Rennen um den Gesamtsieg vor dem 24-Stunden-Rennen ist hochkarätig besetzt. Die Audi-Werksmannschaft mit den zwei Einsatzteams Abt-Sportsline und Phoenix-Racing ist mit vier Audi R8 LMS am Start. Als Fahrer kommt aus dem Kader der Ingolstädter alles zum Einsatz, was Rang und Namen hat. Rennlegenden wie Hans-Joachim Stuck (Österreich) und Frank Biela (Monaco) sind genauso im Zeichen der vier Ringe wie der amtierende DTM-Champion Timo Scheider (Österreich), der zweifache Meister und Markenkollege Mattias Ekström (Schweden) und Mike Rockenfeller (Schweiz) oder die Nordschleifenspezialisten Marc Basseng (Leutenbach) und Frank Stippler (Bad Münstereifel). Der in diesem Jahr präsentierte R8 LMS ist nach GT3-Reglement aufgebaut und stellte zuletzt mit Platz zwei beim 34. DMV 4-Stunden-Rennen seine Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis. An gleicher Stelle feierten Lance David Arnold (Duisburg) und Christian Mamerow (Castrop-Rauxel) im Porsche 911 GT3 den ersten GT3-Sieg.

Der Triumphzug der in diesem Jahr erstmals in der Langstreckenmeisterschaft vertretenen FIA-Sportwagen hat begonnen. Dies ist jedoch für die Teams, die nach wie vor auf das 24h-Specials-Reglement setzen kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und Alzen-Motorsport, Manthey-Racing, Schmitz/Abbelen (alle Porsche 911 GT3 RSR), Kissling-Motorsport (Chevrolet Corvette), Bäder/Hagenmeyer (BMW Z4 M Coupé) und Aston Martin (V12 Vantage) denken gar nicht daran, Trübsal zu blasen. Vielmehr ist die Stärke der GT3-Fahrzeuge Anreiz, die vorhandenen Konzepte weiter zu entwickeln, denn die ‚Specials’ unterliegen nicht der für eine Saison festgelegten FIA-Einstufung ‚Balance of Performance’. Ebenfalls neu in diesem Jahr ist die GT4-Klasse nach SRP-Reglement. Hier findet beim 51. ADAC ACAS H&R-Cup eine Premiere statt. Jörg van Ommen (Sinzig) bringt erstmals den Audi TT nach dem seriennahen Reglement an den Start. Daneben kämpft eine Reihe von Aston Martin V8 Vantage um den Klassensieg.

Taktik, starke Klassen und das Projekt ‚Titelverteidigung’…
Das Meisterteam der Saison 2008 liegt nach zwei Rennen in diesem Jahr an der Tabellenspitze. Christer Jöns (Ingelheim), Sean Paul Breslin (Großbritannien) und Alexander Böhm (Kelberg) fuhren im BMW 325 des Sartorius Team Black Falcon zwei Mal in Folge zum Klassensieg bei den VLN-Serienwagen bis 2.500 ccm Hubraum. Zwar war die Klasse V4 des Trios beim letzten Rennen nicht die am stärksten besetzte Klasse, doch scheint die Wahl des Fahrzeuges, und somit der Konkurrenz, goldrichtig. Denn bei den Serienwagen bis 3.000 ccm Hubraum ist nicht nur die Anzahl der Teilnehmer höher, sondern augenscheinlich auch die Leistungsdichte, so dass Siege in Folge um ein Vielfaches härter umkämpft sind. Trotzdem kann sich das Team aus der Eifel nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und darf sich vor allem keine Ausrutscher erlauben. Seriensiege zählen in der Langstreckenmeisterschaft zumeist mehr als Einzelerfolge in starken Klassen.

Ein Leckerbissen für die Fans: das ACAS Tourenwagen-Revival
Der veranstaltende AC Altkreis Schwelm hat sich in diesem Jahr erneut etwas Besonderes einfallen lassen. Schon 2007 sorgte im Rahmen des ADAC ACAS H&R-Cup die Nordschleifenfahrt von Formel-1-Star Nick Heidfeld im BMW.Sauber F1.06 für Aufsehen und vor allem einen Riesenzuspruch der Zuschauer. 2009 steht erneut ein geschichtsträchtiges Ereignis auf dem Programm. Beim ACAS Tourenwagen-Revival kehren mehr als 30 ehemalige DTM-Boliden von Alfa Romeo, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Opel und Rover in die ‚Grüne Hölle’ zurück. Unvergessen sind die packenden Duelle der spektakulären Renntourenwagen im Vorprogramm des 24-Stunden-Rennens in den 80er- und 90er-Jahren. Bei drei Demonstrationsrunden zwischen dem Zeittraining und dem Rennen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, flammt die Faszination alter Tage noch einmal auf. Die liebevoll erhaltenen DTM-Renner sind zudem im Fahrerlager zu bestaunen. Bereits am Freitag findet um 13:15 Uhr eine große Autogrammstunde mit den Helden von gestern und heute statt.