Basseng/Hennerici zittern sich zum vierten Sieg

Der Jubel im Team Land-Motorsport war groß, als Marc Basseng (Leutenbach) nach 4:00:52,754 Stunden im Porsche 911 GT3 RSR die Ziellinie überquert hatte. Zusammen mit Marc Hennerici (Bonn) feierte Basseng seinen vierten Sieg in der laufenden Saison. Für das Team aus dem Westerwald entwickelte sich das 30. RCM DMV Grenzlandrennen jedoch zur Zitterpartie, als bereits nach der vierten Runde Getriebeprobleme einsetzten. Das Duo rettete nach 27 gefahrenen Runden auf der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife einen Vorsprung von 48,674 Sekunden vor Claudia Hürtgen (Aachen), Hans-Joachim und Johannes Stuck (Ellmau und Mauren) ins Ziel. Das Trio feierte mit Platz zwei das beste Saisonergebnis des BMW Z4 M Coupé von Schubert-Motors. Die beiden Lokalmatadore Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide Bahrweiler) komplettierten mit ihrem Porsche 911 GT3 das Podium. Bei trockenen und sonnigen Bedingungen erlebten 28.000 Zuschauer einen furiosen Start in die zweite Saisonhälfte der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring – das Training am Morgen nahmen 202 Teams auf, 190 Fahrzeuge starteten zum sechsten von zehn Läufen.

„Wir haben unseren Sieg im wahrsten Sinne auf dem Zahnfleisch ins Ziel gerettet, denn viele Zähne waren in unserem Getriebe am Ende nicht mehr vorhanden“, sagte Basseng, der von der Pole-Position aus gestartet auch die Führung übernommen hatte. „Das Rennen hätte keine Runde länger dauern dürfen, zum Schluss hatte ich nur noch den dritten und sechsten Gang zur Verfügung.“ Hennerici ergänzte: „Das war ein hartes Rennen und wir konnten mit dem Sieg wirklich nicht rechnen. Man sitzt im Cockpit, hört ständig irgendwelche Geräusche und kann einfach nichts tun – wirklich ein unangenehmes Gefühl.“ Für das Duo Basseng/Hennerici war es nicht nur der vierte Saisonsieg, sondern auch das dritte Tripple mit Pole-Position, Sieg und schnellster Rennrunde (8:23.535 Minuten).

„Unser BMW hat nicht einen Kratzer abbekommen“, freute sich Hans-Joachim Stuck nach dem Rennen. „Wir waren mit guten Rundenzeiten konstant unterwegs – das war unser bestes Rennen in der Saison.“ Sein Sohn Johannes hatte aufgrund der niedrigeren Leistung des BMW Z4 M Coupé im Vergleich zu den Mitbewerbern beim Start zunächst einige Positionen eingebüßt, konnte dann aber schnell Boden gutmachen. „Platz zwei ist wie ein Sieg für uns“, sagte Claudia Hürtgen. „Wir haben heute das Maximum herausgeholt.“ Zufrieden war auch die zweite Dame auf dem Podium, Sabine Schmitz: „Unser Porsche lief heute einfach bombig – endlich mal ein ordentliches Ergebnis.“

Die Konkurrenz blieb zum Teil mit technischen Problemen auf der Strecke. Zeitgleich steuerten die Porsche von Alzen-Motorsport und Manthey-Racing in Runde fünf die Box an. Während das Rennen für Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) nach Hydraulikproblemen am Cayman vorzeitig beendet war, setzten Marcel Tiemann (Monaco) und Arno Klasen (Karlshausen) die Fahrt im 911 GT3 RSR fort, nachdem die Manthey-Truppe eine defekte Achswelle gewechselt hatte. Das Duo wurde mit fünf Runden Rückstand auf Platz 113 abgewinkt.

Mit Platz vier feierten Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) die zweite Zielankunft mit dem Lamborghini Gallardo von Raeder-Motorsport. „Endlich funktioniert der ‚Lambo’ so, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte Tilke. „Wir haben einen Boxenstopp mehr als die Spitze absolviert, sonst wäre ein Platz auf dem Podium drin gewesen – so kann es weiter gehen.“ Platz fünf ging an Dennis Rosteck (Rinteln) und Wolfgang Kaufmann (Karlsberg) im Porsche 911 GT3 RSR von Konrad-Motorsport.

Mit Platz zwei bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum verteidigten Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg/Tbr) im Honda S2000 die Tabellenführung in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Der Sieg in der hart umkämpften Klasse ging an Marco Wolf (Lohmar), Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen) im Opel Astra GTC von Kissling-Motorsport. Eine gelungene Premiere feierte der Rennstall aus Bad Münstereifel mit der neuen Chevrolet Corvette. Stefan Kissling (Schuld) und Josef Klüber (Alzenau) mischten zunächst mit schnellen Rundenzeiten in der Spitzengruppe mit und nutzten im Folgenden den weiteren Rennverlauf für die Abstimmungsarbeit am amerikanischen Sportwagen, der in der kommenden Saison dauerhaft in der Meisterschaft eingesetzt werden soll.

Der Sieg in der Honda Civic Type R Cup-Klasse ging an Wolfgang Weber (Albersdorf) und Matthias Holle (Diez). Das Duo setzte sich nach 23 Runden souverän gegen Jürgen Nett (Mayen) und Rolf Schütz (Andernach) durch. Das VLN Honda Junior-Team mit Nicole Müllenmeister (Wermelskirchen), Marc Uwe von Niesewand (Lohmar) und Daniel Ortmann (Kirchen) beendete das 30. RCM DMV Grenzlandrennen auf Platz drei in der Klasse. Frank Borkowsky, Karl-Eduard Reinders (beide Mönchengladbach) und Ron Grüter (Heinsberg) entschieden die Peugeot 206 RC Cup-Klasse für sich, den schnellsten Toyota Yaris pilotierten Florian und Karsten Frensch (beide Oberwinter) auf Platz eins bei den VLN-Specials bis 1.400 ccm Hubraum.