Mit frischem Wind in die zweite Saisonhälfte

Nach zwölf Wochen Sommerpause startet die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring am kommenden Samstag, den 18. August, in die zweite Saisonhälfte. Zum 30. RCM DMV Grenzlandrennen haben sich mehr als 190 Teilnehmer angekündigt, die der Erfolgsgeschichte von Europas erfolgreichster Breitensportserie ein weiteres Kapitel hinzufügen werden. Die Veranstaltung des Rheydter Club für Motorsport e.V. im DMV bestätigt mit dem starken Nennergebnis die Statistik der ersten fünf Rennen, bei denen im Schnitt 191,6 Fahrzeuge auf der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife unterwegs waren. Die Fans in der „Grünen Hölle“ dürfen sich auf zwei spektakuläre Premieren gefasst machen: Neben dem ersten Nordschleifen-Einsatz der neuen Chevrolet Corvette von Kissling-Motorsport soll beim Grenzlandrennen auch die erste Rennteilnahme des Biodiesel-betriebenen Ford Mustang von Rapper Smudo mit dem Team „Four Motors“ über die Bühne gehen.

Knapp 6.000 ccm Hubraum, rund 500 PS und der klangvolle Name Corvette – das ist der Stoff, aus dem die Träume vieler Motorsportfans gemacht sind. Das Kissling-Team bestreitet beim 30. RCM DMV Grenzlandrennen seinen ersten Renneinsatz mit einer Chevrolet Corvette auf der Nordschleife. Am ersten August-Wochenende hat der amerikanische Sportwagen der Eifel-Equipe bereits seine Feuertaufe bestanden, als Fahrer und Teamchef Stefan Kissling (Bad Münstereifel) im Rahmen des ADAC GT Masters auf dem EuroSpeedway Lausitz zusammen mit Sascha Bert (Ober-Ramstadt) auf Platz zwei fuhr. „Ich freue mich riesig, endlich mit der Corvette auf die Nordschleife zu gehen“, sagt Kissling. „Allerdings darf man von uns nicht auf Anhieb Top-Platzierungen erwarten. Wir möchten bei den verbleibenden Rennen in diesem Jahr in erster Linie Erfahrungen sammeln und die Corvette für den Einsatz in der Langstreckenmeisterschaft weiterentwickeln.“ Im nächsten Jahr soll das Fahrzeug dann mit gesteigerter Leistung und einem Nordschleifen-Setup in der Lage sein, um den Gesamtsieg ein Wörtchen mitzureden.

Eine Reihe von Porsche-Teams sind heiße Kandidaten auf den Tagessieg beim Grenzlandrennen. Mit stolzer Brust geht Manthey-Racing an den Start. Das Team aus Meuspath am Nürburgring konnte nicht nur den fünften Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft für sich entscheiden, sondern triumphierte im Juni zum zweiten Mal in Folge beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Im erfolgreichen Porsche 911 GT3 RSR starten Timo Bernhard (Dittweiler), Marcel Tiemann (Monaco) und Arno Klasen (Karlshausen). Sein Comeback auf der Rennstrecke feiert Bert Lambrecht (Braaschat), der nach einer verletzungsbedingten Pause mit Jean-François Hemroulle (Belgien) und Porsche-Junior Lance David Arnold (Duisburg) mit einem weiteren Manthey-Porsche durchstartet. Den Vorjahressieg beim Grenzlandrennen will Land-Motorsport wiederholen. Marc Hennericci (Bonn) und Marc Basseng (Leutenbach), die in diesem Jahr bereits drei Siege in Folge für sich verbuchen konnten, starten im Porsche 911 GT3 RSR. Teamchef Wolfgang Land verrät: „In der Sommerpause haben wir einige Kleinigkeiten an unserem Porsche weiterentwickelt, schließlich wollen wir uns nicht auf unserem Speed ausruhen.“

Zu den Kandidaten auf die vorderen Plätze zählen neben den weiteren Porsche-Teams vom Schlage Alzen- oder Konrad-Motorsport auch zwei BMW-Teams. Während Claudia Hürtgen (Aachen), Johannes Stuck (Mauren) und Hans-Joachim Stuck (Ellmau) in der laufenden Saison mit dem BMW Z4 M Coupé von Schubert-Motors bereits drei Mal auf Platz drei gefahren sind, warten die Lokalmatadore Johannes Scheid (Kottenborn) und Oliver Kainz (Kottenheim) im BMW M3 „Eifelblitz“ noch auf ihren ersten Podiumsplatz. Drei Klassensiege und einen zweiten Platz haben Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) vorzuweisen, die auch beim Grenzlandrennen das spektakuläre Opel Astra V8 Coupé aus der DTM an den Start bringen.

Neben den Spitzenfahrzeugen geht auch beim Grenzlandrennen ein bunt gemischtes Feld an den Start. Die mehr als 190 Teilnehmer verteilen sich auf 25 unterschiedliche Klassen vom seriennahen Kleinwagen bis hin zum ausgewachsenen Rennfahrzeug. In der Saison 2007 waren bislang Fahrzeuge von 30 unterschiedlichen Automobil-Herstellern am Start.

Nach fünf von zehn Rennen führen Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg/Tbr) die Tabelle der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft an. Das Duo errang im Honda S2000 bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum drei Klassensiege. Der Vorsprung auf die drittplatzierten Matthias Unger (Heusenstamm), Dieter Lehner (Kilchberg) und Marcel Blumer (Wollerau) beträgt 5,76 Punkte. Das Black-Falcon-Trio ist bislang noch ohne Sieg, konnte aber bei VLN-Serienwagen bis 2.500 ccm Hubraum konstant punkten. Auf Platz sechs liegen die Vorjahresmeister Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg), die auch in diesem Jahr erfolgreich den BMW 318is von Bonk-Motorsport aus Münster pilotieren.

Four Motors bringt Ford Mustang auf Biodiesel-Basis an den Start
Four Motors, das Team rund um Rapper Smudo (Die fantastischen Vier), bringt beim 30. RCM DMV Grenzlandrennen zum ersten Mal den BioConcept-Car Mustang GT RTD in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring an den Start. Die Außenhaut des spektakulären Fahrzeuges wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt und besteht aus pflanzlichen Bioverbundstoffen. Angetrieben wird der rund 280 PS starke Rennwagen mit Biodiesel. Mit der Entwicklung des Mustangs stellte sich das Team einer ehrgeizigen Aufgabe, die mehr als ein Jahr in Anspruch nahm. Die ersten Renneinsätzen mit einem Biodiesel-betriebenen VW New Beetle im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring brachten Four Motors nicht nur Erfolge, sondern auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ein.