Basseng/Simon souverän zum zweiten Saisonsieg

Vor einer imposanten Zuschauerkulisse von 29.000 Zuschauern rund um die Nordschleife des Nürburgrings sicherten sich Marc Basseng (Leutenbach) und Patrick Simon (Wiesbaden) im Porsche 911 GT3 RSR von Land-Motorsport ihren zweiten Sieg in der laufenden Saison der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Im Ziel hatte das Duo beim 29. RCM-DMV-Grenzlandrennen nach 26 Runden einen Vorsprung von 5:37.045 Minuten auf die Zweitplatzierten Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé. Auf Platz drei feierten Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide Barweiler) ihren ersten gemeinsamen Podestplatz im Porsche 911 GT3.

Basseng und Simon legten bereits im Zeittraining den Grundstein für ihren Erfolg. Von der Pole-Position aus gestartet, fuhren beide ein kontrolliertes Rennen und profitierten am Ende vor allem von der Standfestigkeit des Land-Porsche. „Heute waren wir die Steher“, sagte Basseng. „Unser Porsche lief über die gesamte Distanz problemlos – das war am Ende das Geheimnis unseres Erfolges.“ Chris Mamerow (Castrop-Rauxel) übernahm in Runde sechs kurzzeitig die Spitzenposition. Nach einem Motorschaden auf der Döttinger Höhe in Runde neun fing der Porsche 911 GT3 RS noch während der Fahrt Feuer. Als Mamerow versuchte die Geschwindigkeit zu reduzieren, rutschte er auf seinem eigenen Motoröl aus und schlug in die Streckenbegrenzung ein. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir mit unserem Porsche keinerlei Probleme“, sagte Teamchef und Fahrer Peter Mamerow (Castrop-Rauxel). „Zum Glück ist Chris bei diesem Zwischenfall nichts passiert – den Blechschaden können wir ersetzen.“

Den zweiten Saisonsieg vor Augen, wurden auch Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) mit einer defekten Antriebswelle am Porsche 911 GT3 nach 18 Runden gestoppt. Uwe Alzen war extra aus Hockenheim vom zehnten Lauf des Porsche Supercup per Helikopter eingeflogen, um seinen Bruder im Rennen zu unterstützen. Artur Deutgen, der ursprünglich an der Seite von Jürgen Alzen starten sollte, musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. „Es hat sich trotzdem gelohnt zum Nürburgring zu kommen“, sagte Uwe Alzen. „Als echter Racer nimmt man einfach jede Möglichkeit wahr, Rennen zu fahren. Ich habe unseren Porsche mit einem Rückstand von fast zwei Minuten übernommen und pro Runde zwischen 10 und 20 Sekunden auf den Land-Porsche gut gemacht. Schade, dass uns ein Defekt eingebremst hat.“

Hermann Tilke (Aachen), Dirk Adorf (Hennef) und Peter Oberndorfer (Starnberg) fuhren im Lamborghini Gallardo beim Heimspiel von Raeder-Motorsport aus Mönchengladbach zum ersten Klassensieg in der SP8 (VLN-Specials über 4.000 ccm Hubraum). Das Trio absolvierte im nagelneuen Sportwagen die erste komplette Renndistanz – die Reaktionen waren dementsprechend positiv. „Das wir heute so weit vorne landen würden, hätte ich nicht gedacht“, so Oberndorfer. „Das Team hat eine sehr gute Vorarbeit geleistet, unsere Aufgabe als Fahrer ist nun, die Kinderkrankheiten des Gallardo auszumerzen.“

Mit Platz sieben im Gesamtklassement – hinter Wolfgang Destreé (Zornheim) / Kersten Jodexnis (Hannover) im Porsche 911 GT3 und den Klassensiegern der SP6 (VLN-Specials bis 3.000 ccm Hubraum) Rudi Adams (Ahütte) / Georg Vogler (Reichling) im BMW M3 – verteidigten Claudia Hürtgen (Aachen) und Marc Hennerici (Bonn) die Tabellenführung in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft. Zusammen mit Torsten Schubert (Oschersleben) war das Duo mit dem BMW 120 d zum wiederholten Mal in der Klasse SP10 erfolgreich. „Ich bin im Rennen meine persönlich schnellste Runde auf der Nordschleife gefahren“, freute sich Hennerici, Tourenwagen-Weltmeister 2005 in der Privatfahrerwertung. „Das hat unseren Sieg für mich noch schöner gemacht.“

Packender Sport in den Cup-Klassen
Im Honda-Civic-Cup endete das rundenlange Duell zwischen Uwe Unteroberdörster (Lohmar) / Marcel Engels (Willich) / Wilfried Schmitz (Setterich) und Norbert Bermes (Willich) / Harald Thönnes (Mülheim-Kärlich) in der Schlussphase des Rennens für letztgenannte nach einem Ausrutscher in der Streckenbegrenzung der Hohenrain Schikane. „Das war eindeutig mein Fehler“, gestand Bermes. „Ich wollte einfach zu viel.“ Auch bei den Honda S2000 war die Führung in der Cup-Wertung lange Zeit hart umkämpft. Ein Elektronikproblem bei Matthias Holle (Dietz) und Wolfgang Weber (Vilshofen) machte den Weg frei für einen weiteren Sieg von Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg OdT). Die Peugeot-Cup-Klasse entschieden zum vierten Mal in diesem Jahr Jürgen Nett (Mayen) und Rolf Schütz (Andernach) für sich. Über den ersten Sieg in der Porsche-Cup-Klasse freuten sich Jörn Schmidt-Staade (Dülmen), Stefan Müller (Bovenden) und Klaus Hahn (Stuttgart). „Wir haben uns diesen Sieg mittlerweile einfach verdient“, so Müller. „Denn Pech hatten wir in dieser Saison wirklich genug.“