Nordschleifen-Stars geben endlich wieder Gas

Nach siebenwöchiger Pause startet die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring am kommenden Samstag zum dritten Rennen der Saison 2005. Der MSC Adenau e.V. im ADAC rechnet als Veranstalter mit rund 175 Teilnehmern, die bei der 36. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy die 24,433 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife in Angriff nehmen werden. Im Kampf um den Tagessieg sind die VLN-Stars nun wieder unter sich. Das ADAC 24h-Rennen ist vorbei – es kehrt wieder Ruhe ein ins Starterfeld.

Nicht jedoch Langeweile, denn natürlich sind alle bekannten Gesichter wieder mit von der Partie und versprechen Hochspannung im Kampf um den Rennsieg. Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) bringen mit dem Porsche 996 Turbo das von der Leistung her stärkste Fahrzeug an den Start. Ihnen im Nacken sitzt eine große Schar Markenkollegen. Marc Basseng (Köln) und Mike Rockenfeller (Neuwied) zählen im Bilstein-Porsche genauso zu den Siegkandidaten, wie Arno Klasen (Karlshausen) und Ullrich Galladé (Wetter) im Manthey Porsche, Christian und Peter Mamerow (beide Castrop-Rauxel) oder Kersten Jodexnis (Hannover) und Lokalmatador Mario Merten (Nürburg). Mit Blick auf den obersten Podestplatz starten zudem drei Erfolg versprechende BMW-Teams: Johannes Scheid (Kottenborn), Oliver Kainz (Kottenheim) und Dennis Rosteck (Porta Westfalica) im BMW M3 GTRS, Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Köln) im BMW M3 und Alex Böhm (Kruft) und der Shooting-Star der Tourenwagen-Weltmeisterschaft Marc Hennerici (Mayen) im Ex-DTM BMW M3 von Dolate Motorsport kommen sie alle in die Eifel um zu siegen.

Eine starke Performance lieferten im letzten Rennen wieder einmal Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) ab, die den bulligen V8STAR des Raeder-Teams auf Platz drei fuhren. So weit ging es für die weiteren Teams der V8STAR-Fraktion bisweilen nicht nach vorne – noch nicht, denn Georg Berlandy (Stromberg) und Reinhold Mölig (Waldalgesheim), Christopher Gerhard (Viersen) und Dirk Riebensahm (Andernach) sowie Reik Kleinherbers (Mülheim) und Christian Behling (Glauburg) stehen mit besten Ambitionen in den Startlöchern. Ebenso würde dem Vater und Sohn-Duo Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé aus der DTM ein Podiumsplatz gut zu Gesicht stehen.

Nach ihrem Sieg in der Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum beim 47. ADAC-ACAS-H&R-Cup reist Claudia Hürtgen (Aachen) als Tabellenführerin in die Eifel. Gemeinsam mit Torsten Schubert (Oschersleben) und Reinhard Huber (Albaching) wechselt sich die Gewinnerin der DMSB Produktionswagen Meisterschaft 2004 am Steuer des BMW 320i ab. „Nach nur einem gewerteten Rennen schon eine Standortbestimmung abzugeben, ist eindeutig zu früh“, sagt Claudia Hürtgen. „Wir werden am Samstag konzentriert in das Rennen gehen, wissen aber auch, dass wir nun die Gejagten sind. Viele schauen auf uns und wollen uns schlagen, doch das bin ich gewohnt und kann mit diesem Druck umgehen.“

Die Chance, seine gemeinsam mit Claudia Hürtgen errungene Tabellenführung zu verteidigen, wird Andy Priaulx (Großbritannien) nicht wahrnehmen. Der Einsatz des amtierenden Tourenwagen-Europameisters beim 47. ADAC-ACAS-H&R-Cup diente lediglich der Vorbereitung auf das ADAC Zürich 24h-Rennen im Mai diesen Jahres, bei dem er mit Pedro Lamy (Portugal), Boris Said (USA) und Duncan Huisman (Niederlande) im BMW M3 GTR den Sieg errang.

Auch die Teilnahme der beiden Drittplatzierten in der Meisterschaft, Felix Gropengießer (Oberasbach) und Marco Keller (Aachen), ist derzeit ungewiss. Der BMW 318 Ti compact, mit dem das Duo die Klasse der VLN-Serienwagen bis 1850 ccm Hubraum beim zweiten Lauf gewinnen konnte, hat nach einem Unfall beim 24h-Rennen nur noch Schrottwert. Beide Fahrer halten nach siegfähigen Alternativen Ausschau, um den Anschluss an die Spitze der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft nicht zu verlieren.

Bei dieser Konstellation entpuppt sich Nikolas Hardt (Rösrath) als schärfster Verfolger von Claudia Hürtgen im Kampf um die Tabellenführung. Als Gewinner der Klasse N3, die vornehmlich mit Fahrzeugen des beliebten Honda Civic Type-R-Cups besetzt ist, sammelte der 41-jährige Automobilkaufmann 9,64 Meisterschaftszähler, Platz fünf in der Meisterschaft mit einem Rückstand von 0,18 Punkten auf die Spitze. In der Honda eigenen Cup-Wertung spielt Hardt als Zehnter derzeit keine Rolle, nachdem er das ADAC 24h-Rennen, das bei den Hondas ebenfalls zur Wertung zählt, ausgelassen hat. Hier liegen Peter Venn (Heidenau) und Dave Allan (Großbritannien) in Führung.

Wie das Starterfeld, verspricht auch das Wetter am kommenden Samstag spannend zu werden. Die Vorhersage: Bei sechs bis 15° Celsius ist der Himmel zum Teil bedeckt. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 40 Prozent.