Jetzt ist die Meisterschaft perfekt – Wolff/ Meier sichern sich Titel in der Langstreckenmeisterschaft

NÜRBURGRING. René Wolff (Köln) und Arnd Meier (Hannover) heißen die neuen Meister in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft. Trotz eines technisch bedingten Ausfalls beim letzten Saisonlauf, dem DMV-Münsterlandpokal des MSC Münster, lagen sie am Ende in der Tabelle ganz vorn. Möglich macht dies das ausgeklügelte Reglement, dass jedem Teilnehmer zwei Streichresultate zubilligt. Und da Wolff/Meier in den ersten acht Rennen stolze 74,64 Punkte eingefahren hatten, fielen die beiden „Nuller“ aus den Läufen neun und zehn bei der Endabrechnung nicht ins Gewicht. Zum dritten Mal hintereinander geht damit der Titel an Piloten aus einer Serienwagenklasse, was die Stellung der seit 1977 von der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) organisierten Serie als beliebtester und bedeutendster Breitensport-Rennserie Europas eindrucksvoll unterstreicht.

Auf den zweiten Tabellenrang kommt Ullrich Andrée. Vor dem letzten Saisonrennen war der Kölner der Einzige gewesen, der Wolff/Meier zumindest theoretisch noch den Titel streitig machen können. Ein schwerer Unfall beim Münsterlandpokal, den Andrée unverletzt, aber sichtlich unter Schock stehend überstand, bedeutete das endgültige Ende aller Titel-Träume. Außerdem entscheidet nicht nur die Platzierung, sondern auch die Anzahl der Starter in der Klasse über die Zahl der vergebenen Punkte, daher hatten Wolff/Meier ohnehin die besseren Karten. Mit ihrem BMW 318ti starteten sie in der Klasse V2 (VLN-Serienwagen bis 1850 ccm Hubraum), die mit durchschnittlich 16 Fahrzeugen zu den am stärksten besetzten gehört. Andrées Volvo S60 gehört dagegen zur Klasse SP4 (Specials bis 2500 ccm), wo im Schnitt sieben Fahrzeuge an den Start gingen. Daher reichten Wolff/Meier vier Klassensiege, drei zweite Plätze und ein dritter Rang, um sich in der Meisterschaft gegen Andrée, der es auf beeindruckende acht Erfolge in seiner Klasse bringt, durchzusetzen.

Grund zum Jubeln hatten nicht nur die Meister. Timo Bernhard/Lucas Luhr (Miesau/Monaco) wurden nach 4,02:12 Stunden und 27 absolvierten Rennrunden als Erste abgewunken. Für ihr Team Manthey Racing (Meuspath) war es der dritte Tagesgesamtsieg in dieser Saison. Auf den zweiten Gesamtrang kam der „Eifelblitz“, der BMW M3 GTRS von Johannes Scheid/Mario Merten/Oliver Kainz (Kottenborn/Nürburg/Kottenheim), den dritten Platz belegten Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Ofterdingen/Köln) auf BMW M3. Rund 24.000 Zuschauer hattten bei strahlendem Herbstwetter den Weg in die Eifel gefunden. Sie sahen ein Rennen, bei dem – wie schon beim 250-Meilen-Rennen zuvor – am Ende die richtige Strategie den Ausschlag gab. Ähnlich wie die Konkurrenz von Land Motorsport zwei Wochen zuvor, setzte Teamchef Olaf Manthey auf einen späten ersten Tankstopp und legte damit den Grundstein für den Sieg. Nicht ganz rund lief es beim Team Alzen Motorsport. Der Porsche GT2 von Jürgen Alzen/Uwe Alzen/Michael Bartels (Betzdorf/Betzdorf/Monaco) war von der Pole Position gestartet. Technische Probleme zwangen den Renner jedoch mehrmals unplanmäßig an die Box, man fiel zeitweilig weit zurück. Am Schluss konnten sich die Westerwälder noch auf Rang acht vorkämpfen. Pech hatte mit Land Motorsport auch ein weiteres Team aus dem Westerwald. Marc Basseng/Patrick Simon/Frank Stippler (Köln/Wiesbaden/Bad Münstereifel) waren von Position vier gestartet, ein Unfall Stipplers in Runde 15 bedeutete jedoch das vorzeitige Aus.

Gesamtmeisterschaft und Tagessieg waren nicht die einzigen Entscheidungen, die beim Münsterlandpokal anstanden. Im Honda Civic Type-R VLN-Cup, der im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft und des 24-Stunden-Rennens ausgetragen wird, sicherten sich im letzten Lauf Thorsten Kill/Uwe Unteroberdörster (Siegen/Lohmar) die Trophäe. Für Unteroberdörster ist es nicht der erste große Erfolg in der Langstrecke. 2000 konnte er mit seinem damaligen Teamkollegen Jens Lührsen den Meistertitel in der damals noch als Langstreckenpokal firmierenden Serie gewinnen.