Beim Siegerteam machten alle alles richtig – Basseng/Simon gewinnen 5. Langstreckenmeisterschaftslauf

NÜRBURGRING. Marc Basseng (Köln) und Patrick Simon (Wiesbaden) gewannen auf einem Porsche 996 GT3 RS vom Team „Land Motorsport Porsche Zentrum Koblenz“ das 44. ADAC-Reinoldus-Langstreckenrennen, fünfter von zehn Läufen zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Nur 13 Sekunden nach Ablauf der Renndistanz von vier Stunden fuhr Basseng nach 25 Runden auf dem 24,358 Kilometer langen Kurs aus der Nordschleife und der Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses über die Ziellinie. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Sieger betrug 152,10 km/h. Den zweiten Platz sicherten sich Andreas und Ralf Schall (Dornstadt) auf Opel Astra V8 Coupé vor Hermann Tilke/Ulrich Galladé/Dirk Adorf (Aachen/Wetter/Altenkirchen) auf Jaguar V8STAR. Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Schwieberdingen) wurden auf BMW M3 Vierte. Von 140 gestarteten Fahrzeugen erreichten 99 in Wertung das Ziel. 24.500 Zuschauer sahen ein spannendes Rennen.

Mit 8:21,66 Minuten (174,79 km/h) hatte Uwe Alzen im Porsche 996 GT2 seines Bruders Jürgen die schnellste Trainingsrunde gefahren, neun Sekunden vor Dirk Adorf im Jaguar V8STAR, hinter dem sich mit nur 1,2 Sekunden Rückstand Markus Großmann mit der Zakspeed Viper GTS-R auf Platz drei einreihte. Von der Pole Position konnte Alzen nicht profitieren. Wegen Kupplungsproblemen kam der „Super-Porsche“ nicht mehr rechtzeitig in die Startausstellung und musste das Rennen am Ende der ersten Startgruppe aus der Boxengasse aufnehmen.

„Hätten wir doch der Rennleitung geglaubt“, werden sich viele Teams kurz nach dem Start gesagt haben. Rennleiter Andreas Thamm hatte angesichts aufziehender Regenwolken eine knappe Stunde vor dem Start vorsorglich das Rennen zum „Wet Race“, Regenrennen, erklärt. Dennoch starteten die meisten Teams auf Trockenreifen. Die ersten Regentropfen fielen, als das „Hauptfeld“ noch in der Einführungsrunde war. Massenbesuch an der Box war die Folge. Nur wenige Fahrer verzichteten auf den Wechsel von Slicks auf Regenreifen. Obwohl auf Slicks fahrend, kam der Kölner Marc Basseng als Spitzenreiter mit großem Vorsprung aus der ersten Runde. Der Vorsprung war so groß, dass Basseng auch nach dem Wechsel auf Regenreifen mit dem Porsche 996 GT3 von Land Motorsport Porsche Zentrum Koblenz an der Spitze blieb.

Nach fünf Runden war Basseng über zwei Minuten vor dem Opel Astra V8 Coupé von Andreas und Ralf Schall. Dahinter der Jaguar V8STAR mit Hermann Tilke am Steuer, gefolgt von dem BMW M3 CSL von Rudi Adams/Gregor Vogler/Rainer Dörr (Ahütte/Reichting/Butzbach) und dem Porsche GT3 von Nils Bartels/Harald Jacksties/Frank Lorenzo (Mannheim/Schweiz/Willich). Die Basseng-Verfolger wechselten angesichts rasch abtrocknender Strecke nach der fünften Runde auf profillose Slicks, Basseng tat es eine Runde später. Von da an blieb die Strecke trocken und das Rennen weiter spannend. Der Land-Porsche blieb auch nach dem Fahrerwechsel von Basseng zu Patrick Simon an der Spitze. Das Vater-Sohn-Team Schall war nach 15 Runden an zweiter Stelle, auf Platz drei aber schon der Alzen Porsche, den Michael Bartels von Uwe Alzen übernommen hatte. Auf dem vierten Platz wurden Michael Bäder und Tobias Hagenmeyer registriert.

Nach der 17.Runde führten Basseng/Simon vor Alzen/Alzen/Bartels. Der Zweikampf an der Spitze war eröffnet – so schien es jedenfalls. Jürgen Alzen gab sich alle Mühe, die „Strafminute“ aufzuholen, die dem Team wegen Rückwärtsfahrens in der Boxengasse aufgebrummt worden war. Basseng behauptete den kleinen Vorsprung. Als dann ein kapitaler Reifenschaden vorne rechts am Allen-Porsche zu schweren Beschädigungen der Karosserie und des Kühlers führte, war das Rennen für die Trainingschnellsten gelaufen und der Sieg von Basseng/Simon nicht mehr in Gefahr. Ein Sieg für den neben der fahrerischen Leistung von Basseng und Simon auch die von Teamchef Wolfgang Land gewählte Renntaktik verantwortlich ist. Im Siegerteam machten alle alles richtig.

Nach dem Aus für den Alzen-Porsche war Ralf Schall auf Platz zwei. Zwar schien ihm Dirk Adorf im Jaguar V8STAR noch gefährlich werden zu können, aber Schall fuhr schnell und clever, und Adorf war dann schlau genug, kein unnötiges Risiko einzugehen und den sicheren Platz auf dem Siegerpodest zu nicht verspielen.

Er siegt und siegt und siegt … , Jörg Viebahn aus Engelskirchen. Im fünften Rennen fuhr er seinen Honda Civic Type-R zum fünften Klassensieg bei den Gruppe-N-Fahrzeugen bis 2000 Kubikzentimeter Hubraum. Und das, wie von ihm gewohnt, in Alleinfahrt. Das sichert ihm nicht nur die Tabellenführung, sondern gibt ihm auch Nervenstärke für den Endspurt. Bisher braucht Viebahn noch kein extrem schlechtes Ergebnis als Streichresultat in Anrechnung zu bringen. Hartnäckigste Verfolger sind auch nach der ersten Hälfte der Serie René Wolff (Köln) und Arnd Meier (Hannover). Sie kamen beim Reinoldus-Rennen mit ihrem BMW 318is Coupé zwar nicht zu einem Klassensieg. Da ihre Klasse aber mit 20 Fahrzeugen sehr stark besetzt war, kassierten Wolff/Meier auch für den zweiten Platz noch eine hohe Punktzahl (9,25)

Für Spannung in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft ist weiter gesorgt. Schon in einer Woche können beim 27. RCM-DMV-Grenzlandrennen am 24. Juli Favoriten aus der Spur geraten und neue auftauchen.

Rennergebnis 44. ADAC-Reinoldus-Langstreckenrennen des Dortmunder MC, 5. Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2004 (Plätze 1 bis 10): 1. Marc Basseng/Patrick Simon (Köln/Wiesbaden) Porsche 996 GT3 RS, 4:00:13.517 Stunden (= 25 Runden), 152.095 km/h Durchschnitt; 2. Andreas Schall/Ralf Schall (Dornstadt) Opel Astra V8 Coupé, 3:39.967 Minuten Rückstand, 149.808 km/h; 3. Hermann Tilke/Ullrich Galladé/Dirk Adorf (Aachen/Wetter/Altenkirchen) Jaguar V8STAR, 4:20.736 min, 149.392 km/h; 4. Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Ofterdingen/Schwieberdingen) BMW M3, 1 Runde zurück, 146.001 km/h; 5. Nils Bartels/Harald Jacksties/Frank Lorenzo (Mannheim/Schweiz/Willich) Porsche GT3, 1 R., 145.758 km/h; 6. Wolfgang Destrée/Dr. Edgar Althoff/Winfried Bär (Zornheim/Viersen/Eltville) Porsche 996 GT3 R, 1 R., 144.728 km/h; 7. Michael Jacobs/Dieter Schornstein/Paul Hulverscheid (Stolberg/Aachen/Wipperfürth) Porsche 911 GT3 Cup, 1 R., 144.532 km/h; 8. Elmar Deegener/Jonathan Price (Stelzenberg/Darmstadt) Mitsubishi Lancer Evo 8, 1 R., 143.418 km/h; 9. Artur Deutgen/Werner Fischer (Duisburg/Waiblingen) BMW M3, 1 R., 142.882 km/h; 10. Dr. Bert Flossbach/Klaus Hahn (Köln/Stuttgart) Porsche 911 GT3 Cup, 1 R., 142.741 km/h.