Nürburgring frei zur zweiten Runde – DMV-4-Stunden-Rennen setzt Langstreckenmeisterschaft fort

NÜRBURGRING. Zwei Wochen nach einem furiosen Auftakt geht die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2004 am Samstag, 17. April, in die zweite von insgesamt zehn „Runden“. Veranstalter des 29. DMV-4-Stunden-Rennens ist die Renngemeinschaft Düren, die 1977 zu den Gründungsmitgliedern der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring (VLN) gehörte. Gefahren wird die 24,433 Kilometer lange Strecke aus Nürburgring-Nordschleife und verkürztem GP-Kurs. 153 Teams haben genannt.

Die Werkswagen von Audi, BMW und Opel, die der ADAC-Westfalenfahrt am 3. April eine besondere Note gaben, sind beim zweiten Lauf nicht am Start, da die drei Hersteller in der DTM bzw. ETCC engagiert sind. Doch mit der „Rückkehr zur Normalität“ verliert die Langstreckenmeisterschaft keineswegs an Spannung. Der Kreis der Favoriten für den Tagesgesamtsieg wird eher größer, und im Titelkampf spielen ohnehin die Klassensiege und die Stärke der Konkurrenz in der jeweiligen Klasse die Hauptrollen.

Zwei Werks-BMW M3 GTR vor einem Werks-Opel Astra V8 Coupé, das war der Zieleinlauf bei der Saisoneröffnung. Und dann schon auf dem vierten Platz der Jaguar V8STAR von Ulrich Galladé (Wetter) und Dirk Adorf (Altenkirchen). Die Konkurrenz nahm es zur Kenntnis, war aber keineswegs sonderlich überrascht. Zu frisch in der Erinnerung war noch der Sieg des knapp 500 PS starken V8STAR-Boliden im neunten der elf Läufe der Saison 2003. Der Wagen wird in diesem Jahr von Niki Raeders Recaro-Motorsport-Team eingesetzt. Die Fahrer sind dieselben geblieben.

Nicht wunschgemäß verlaufen ist die Saisonpremiere für Andreas und Ralf Schall aus Dornstadt. Ihr Opel Astra V8 Coupé, ein frisch aufgebauter Werkswagen von 2003, musste wegen eines Getriebeschadens schon früh in der Box abgestellt werden. Deshalb gilt für Vater und Sohn Schall beim zweiten Lauf die Parole „Angriff!“. Wollen die langjährigen Mercedes-Fahrer doch endlich wieder einen Gesamtsieg landen.

Das haben auch Johannes Scheid (Kottenborn), Mario Merten (Nürburg) und Oliver Kainz (Kottenheim) vor. Vorausgesetzt, die Technik des BMW M3 GTRS funktioniert über die gesamte 4-Stunden-Distanz ohne Schwächen, gehört das Trio aus der Eifel zu den heißen Favoriten. Genauso wie Wilhelm Dieter Kern (Bretzfeld) und der Belgier Bert Lambrecht im Manthey-Porsche 996 GTR. Für eine Überraschung gut ist Porsche GT3 von Recaro-Raeder-Motorsport mit den Fahrern Jonathan Price/Frank Schmickler/Thomas Jäger (Großbritannien/Köln/München).

Als erster Tabellenführer der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2004 kommt Jörg Viebahn (Engelskirchen) zum DMV-4-Stunden-Rennen. 9,71 Punkte hat der Fahrer eines Honda Civic Type R dank seines Klassensieges (Klasse über 1800 bis 2000 ccm) nach dem Saisonauftakt im Gepäck. Mit 15 Fahrzeugen ist die Klasse jetzt erneut stark besetzt, für einen weiteren ersten Platz würde Viebahn eine entsprechend hohe Punktzahl kassieren. Er könnte aber auch die Tabellenführung verlieren. Dann, wenn Josef Klüber (Alzenau) und Stefan Kissling (Schuld) mit ihrem Opel Astra Coupé von Opel-Tuning-Spezialist Kissling Motorsport ebenfalls der zweite Klassensieg gelingt. In ihrer Klasse SP3; VLN-Specials bis 2000 ccm Hubraum, sind 17 Autos gemeldet, was auch hier die entsprechend hohe Zahl der Punkte festschreibt. Schwächeln die Fahrer auf den Plätzen eins und zwei, wartet eine wahre Meute von chancenreichen Fahrern darauf, ihre Plätze einzunehmen. Denn es gehört ja zur Faszination von Europas erfolgreichster Langstrecken-Rennserie, dass es kein Abo auf Erfolg gibt, weder für den Tagessieg noch für den Meistertitel. Immer heißt es: Neues Rennen, neue Spannung. Das nächste Mal am Samstag, 17. April beim 29. DMV-4-Stunden-Rennen der Renngemeinschaft Düren.

Das Zeittraining ist von 8.30 Uhr bis 10 Uhr, um 12 Uhr wird das Rennen über die Zeitdistanz von vier Stunden gestartet.