Sein Herz schlug für die Langstrecke – VLN nahm Abschied von Edgar Dören – Gürthler: „Er war Urgestein“

Am 1. April, zwei Tage vor der Saisoneröffnung der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft, die er in vielen Jahren entscheidend mit geprägt hatte, erlag Edgar Dören im Alter von 62 Jahren einem tückischen Krebsleiden. Eine Woche später, am 8. April, wurde der „Rennfahrer mit Leib und Seele“ in seiner Heimatstadt Wuppertal beigesetzt. Unter den Trauergästen waren auch Karl-Heinz Gürthler, Promotor der Serie und bei der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring (VLN) mit der Geschäftsleitung beauftragt, und Martin Ditting, Brand Manager BFGoodrich Tires. Die Reifenfirma ist nicht nur Hauptsponsor der Langstreckenmeisterschaft, sondern sie war auch Edgar Dörens persönlicher Sponsor. Rennfahrerkollegen, unter ihnen Jürgen Neuhaus, Harald Grohs, Johannes Scheid und eine Reihe andere gaben ihrem verstorbenen Fahrerkameraden und Freund ebenfalls das letzte Geleit. Auch zahlreiche Fans des Verstorbenen waren zum Abschied von dem sympathischen Rennfahrer nach Wuppertal gekommen.

Bereits am Samstag zuvor war bei der ADAC-Westfalenfahrt, Auftakt zur BFGoodrich-Langstreckenmeisterschaft 2004, des allseits beliebten und geschätzten Wuppertalers gedacht worden. Karl-Christian „Karlchen“ Lück, engster Freund und langjähriger Partner von Edgar Dören bei unzähligen Rennen, führte das Feld der 151 Fahrzeuge im schwarz-roten Dören-Porsche in der Einführungsrunde über GP-Sprintstrecke und Nordschleife. So wie es Edgars Art war, reckte jetzt Lück die linke Hand aus dem Fenster und winkte den Fans zu, die – sichtlich bewegt – zurückwinkten.

Die winkende Hand war Edgar Dörens Markenzeichen. Sie war das Verbindungselement zu seinen vielen Fans. Die Fans liebten ihn, und er liebte sie. Er suchte jede Gelegenheit, ganz nahe bei ihnen zu sein. Ob bei VLN-Fahrerlagerfesten oder bei besonderen Aktionen, Edgar war immer da, war für alle ansprechbar, ein Rennfahrer mit Herz.

Eine Kurzcharakteristik Edgar Dörens sei hier zitiert aus dem Buch „25 Jahre in der grünen Hölle“. Dort heißt es: „Edgar Dören – bei diesem Namen gehen die Hände der Fans an der Nordschleife in Klatschbereitschaft. Der kleine Wuppertaler genießt geradezu Heldenverehrung. Es gibt viele Gründe dafür: Edgar ist bescheiden. Edgar ist immer freundlich. Edgar macht gern mal einen Witz. Edgar ist … Der wichtigste Grund aber ist: Edgar ist ein Vollblutrennfahrer, der auch in ausweglos scheinenden Situationen um jede Zehntelsekunde kämpft.“

Karl-Heinz Gürthler sagte: „Edgar Dören war VLN-Urgestein. Er hat unserer Serie ungeheuer viel gegeben. Wir haben mit ihm einen großen Rennfahrer und eine Galionsfigur unserer Serie verloren. Wir werden ihn immer in guter und dankbarer Erinnerung behalten.“

Edgar Dörens 1971 begonnene Rennfahrer-Karriere verzeichnet viele große Erfolge, unter anderem Klassen- und Gruppensiege bei den 1000-Kilometer-Rennen in Monza, Silverstone und auf dem Nürburgring, einen 24-Stunden-Gesamtsieg auf dem Nürburgring, den Gewinn der GT-Weltmeisterschaft und der Deutschen Rennsport-Trophäe. Seinen „festen Wohnsitz“ im sportlichen Sinne hatte er in der 1977 ins Leben gerufenen VLN-Rennserie. Kein anderer Fahrer hat bisher mehr VLN-Wertungsgruppensiege errungen als Dören, der es auf insgesamt 53 brachte. 24 Mal war er in einem VLN-Lauf Tagesgesamtsieger.

Edgar Dören wird unvergessen bleiben. Nicht nur seiner Erfolge auf der Rennstrecke wegen, sondern auch wegen seines freundlichen Wesens und seines aufrechten Charakters.