„DTM-Gastspiel“ am Ring – Titelkampf in der Endphase

Volker Strycek scheint nicht ganz ausgelastet zu sein. Das Debakel am Lausitzring verarbeitet der Opel Sportchef mit einer kreativen Form der Entspannung – er fährt Langstreckenpokal. Natürlich nicht mit irgendeinem Auto, der schmucke ´96er Clibra muss es sein. Mit dem ehemaligen DTM Prototypen hat Strycek für den kommenden Lauf am Langstreckenpokal genannt. Fahrer und Fahrzeug sind mit der Nordschleife bestens vertraut, denn als Vorbereitung für das letztjährige 24h-Rennen auf dem Nürburgring hatte Nordschleifenkenner Strycek schon sein „Lieblingsauto“ im Langstreckenpokal bewegt. „Für mich ist ein Rennen auf der Nordschleife eine Form der Entspannung“, ließ Strycek vor der 2000er Ausgabe des 24h-Rennens verlauten. Nicht nur Opel Fans dürfen also gespannt sein, wie gut der DTM Calibra der Chrysler Viper des Duos Reh / Rittmeier Paroli bieten kann.
Mit Blick auf die Gesamtwertung am Saisonende heißt das für einige Fahrer: „Mal sehen, was die Konkurrenz erreicht. Klassensieg um jeden Preis muss es nicht sein. Denn es bleiben nach dem Barbarossapreis noch drei Gelegenheiten, Punkte zu sammeln.“ So denken jedenfalls diejenigen, die bis jetzt eine weiße Weste haben, das heißt, die in den fünf bisher gewerteten Rennen jeweils zu einem Klassensieg kamen und dazu noch in einer gut besetzten, und dadurch mit Zusatzpunkten bedachten Klasse am Start waren. Zu diesen Glücklichen zählen die derzeitigen Spitzenreiter, Jens Lührsen und Uwe Unteroberdörster. Das Duo fährt für das Fleper-Team einen Suzuki Swift GTI in der Klasse Specials 1 (bis 1400 ccm Hubraum). Lührsen und Unteroberdörster haben je 47,40 Punkte. Hinter ihnen lauert Harald Thönnes (46,51 P.) mit seinem VW Polo 16 V. Er hofft nicht nur auf weitere Klassensiege, sondern auch auf höhere Teilnehmerzahlen in seiner Klasse.
Gut besetzt war bisher die Klasse H1 (bis 1600 ccm), in der Dino Drössiger mit einem Honda Civic startet. Der Bochumer hat bisher vier Klassensiege. Seine Chancen, Meister zu werden, sind wegen der stärker besetzten Klasse noch besser als die von Thönnes. Drössiger hat 45,17 Punkte. Ganz weit vorne können am Ende auch die Fünften in der derzeitigen Tabelle sein: Dietmar Capelle und Peter Schöller. Ihre jeweils 42,57 Punkte haben sie auf einem Suzuki Swift und einem BMW M3 eingefahren. Der Wechsel vom Suzuki in der schwach besetzten Klasse V1 auf den BMW hat sich für die Bayern gelohnt. Mit zwei Siegen in der Klasse V4 in den beiden letzten Rennen kamen sie dank großer Teilnehmerzahl jeweils zu 9,62 Punkten und damit zu besseren Ergebnissen als die „Vier an der Spitze“. Capelle/Schöller werden im Kampf um den Titel noch ein ernstes Wort mitreden. Knapp hinter ihnen belegen Marcel Hoppe und Thorsten Schwarz mit 42,24 Punkten gemeinsam Rang sieben. Sie sind Teamgefährten von Lührsen / Unteroberdörsten, fahren wie diese einen Suzuki Swift in der Klasse SP1 und wurden bisher fünf Mal Zweiter.
Beim Barbarossapreis wird am Samstag, 09. September, mit Blick auf die Titelentscheidung das Abschneiden der Favoriten in ihren jeweiligen Klassen von großer Bedeutung sein.