Spannender Saisonauftakt

NÜRBURGRING. Die Nürburgring-Rennsaison 1999 startet mit einer sportlich hochkarätigen Traditionsveranstaltung: Am Samstag, 27. März eröffnet die 48. ADAC-Westfalenfahrt das Rennjahr in der Eifel und ist zugleich Auftaktrennen der zehn Läufe umfassenden Serie Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring. 23 Runden auf der Kombination aus Kurzanbindung Grand-Prix-Strecke und „Grüner Hölle“ Nordschleife, insgesamt eine Rundenlänge von 23,8 Kilometern, beträgt die Distanz. 118 Fahrzeuge sind beim Veranstalter, ADAC-Westfalen (Dortmund), genannt.

Mit der Startnummer 1 gehen die Gesamtsieger des Veedol Langstreckenpokal-Wettbewerbs 1998, Sabine Reck (Pulheim) und Johannes Scheid (Kottenborn) an den Start. Ihr BMW M3 E36 dürfte nichts von seiner Zuverlässigkeit eingebüßt haben, und Scheid und Reck haben das Fahren mit Sicherheit ebenfalls nicht verlernt. Ihr vorjähriges Abonnement auf den Klassensieg wollen sie 1999 fortsetzen, für den Gesamtsieg im Auftaktrennen kommen sie nicht in Frage. Denn um den kämpfen die Fahrer in den „ganz dicken“ Wagen, das sind vor allem Porsche-Piloten. Jürgen Alzen aus Kausen (Westerwald) und den Essener Uli Richter mit ihrem Porsche DP 935 gehören zu ihnen, Ulrich Galladé/Olaf Manthey (Wuppertal/Bonn) auf Porsche 911 GT3 in der Cup-Version ebenfalls. Wer über weitere mögliche Sieger spekuliert, darf den Wuppertaler Edgar Dören und seinen Partner Christian Lück (Wiehl) nicht vergessen.Sie fahren einen Porsche 911 RSR, und Dören, „Mister VLN“, hat wohl keinen sehnlicheren Wunsch, als 1999 endlich auch Gesamtsieger des Veedol Langstreckenpokals zu werden. Ein Sieg im Auftaktrennen wäre für die Erfüllung dieses Wunsches eine gute Basis. Jederzeit für einen Gesamtsieg gut sind auch Andreas und Ralf Schall (Dornstadt) mit ihrem Mercedes 190 E.

Star unter den vierrädrigen Akteuren der ADAC-Westfalenfahrt und sicher auch der weiteren VLN-Läufe ist aber unbestritten eine gewaltige Oreca Chrysler Viper mit einem 8-Liter-Zehnzylinder-Motor. Eingesetzt wird dieser „big banger“ von Zakspeed (Niederzissen) und gefahren von Zakspeed-Chef Peter Zakowski (Niederzissen) und Hans-Jürgen Tiemann (Soltau). 500 PS nennt Zakowski als Leistung. Beim ersten Roll Out im Rahmen der VLN-Einstellfahrten vor einer Woche vermuteten fachkundige Beobachter allerdings „mindestens 650 PS“. Power hin, Power her, als Favorit gilt die Viper beim ersten Rennen noch nicht. Peter Zakowski: „Das Auto ist flammneu. Wir haben noch nicht die ideale Nürburgring-Abstimmung gefunden. Wir brauchen wohl noch etwas Zeit.“ Sicher ist: Die Viper wird am 27. März ihre große Show haben.

Es wird aber keine Ein-Auto-Show sein. Denn der Veedol Langstreckenpokal Nürburgring lebt von der Vielfalt und der Vielfalt der teilnehmenden Fahrzeuge. Und die sachkundigen Fans im Wehrseifen, in Breidscheid, am Brünnchen, im Pflanzgarten und im Schwalbenschwanz vergeben ihren Beifall nicht für Hubraum und PS, sondern für die Leistung der Menschen am Steuer.