Startet Ex-Formel 1-Weltmeister Sir Jack Brabham im VW Beetle? – Das Duell beim Saisonhöhepunkt: Porsche gegen Mercedes!

Nürburgring. Eigentlich ist es „nur“ der siebte Wertungslauf um den Deutschen Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring. Doch dieses Rennen ist etwas ganz Besonderes. Im Gegensatz zu den übrigen neun Läufen, wo die Distanz von 23 Runden in der Regel nach dreieinhalb Stunden absolviert wird, stehen den Teilnehmern dieses Mal sechs Stunden auf der schönsten und schwierigsten Rennstrecke der Welt bevor. Rund 160 Teams aus der ganzen Welt werden beim „Sechs-Stunden-ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen“ des MSC Ruhrblitz Bochum erwartet. „Für die Teilnehmer ist dieses Rennen der Saisonhöhepunkt im Veedol-Cup“, betont Rennleiter Horst-Helmuth Bube aus Bochum. „Und wir werden mit einer perfekten Organisation unseren Teil dazu beitragen!“ Noch nicht sicher war bei Redaktionsschluß der Start des dreifachen Formel 1-Weltmeisters Jack Brabham. „Sir Jack“, Weltmeister der Jahre 1959, 1960 und 1966, wird sich am Volant eines VW Beetle 1,8 Turbo zusammen mit zwei weiteren Australiern abwechseln. Bube: „Wenn Brabham wirklich startet, ist das natürlich der absolute Knaller!“

Die nahezu doppelte Distanz bedeutet für die Fahrerinnen und Fahrer natürlich in erster Linie doppelten Fahrspaß, aber gleichzeitig auch eine höhere Beanspruchung für Mensch und Material. Im Vergleich zu einem „normalen“ Veedol-Cup-Rennen halten sich die Mehrkosten in Grenzen. „Nenngeld, Benzingeld und der Reifenverbrauch sind zwar etwas höher. Aber umgerechnet auf die Distanz von über 40 Runden stehen diese Beträge in einem guten Verhältnis“, betont Porsche-Pilot Michael Eschmann. Zusammen mit seinem Partner Paul Hulverscheid (beide Gummersbach) zählt Eschmann am Steuer des Porsche Carrera GT2 zu den Favoriten im Kampf um den Gesamtsieg. 1996 verpasste das Duo zusammen mit Volker Strycek um 5,04 Sekunden den Gesamtsieg, im letzten Jahr fehlten dem Trio 40 Sekunden am Sieg in der Gruppe S. Meinhard Rittmeier/Carl Reh (Wermelskirchen/Trier) und Ulrich Gallade/Olaf Manthey (Wuppertal/Bonn) müssen mit ihren Porsche Carrera GT2 aus der Gruppe S auch zum engen Favoritenkreis gezählt werden.

Ihren Gesamtsieg aus dem Vorjahr werden Hans Stukenbrock aus Gelsenkirchen und der Petersberger Markus Oestreich versuchen zu wiederholen. Am Steuer des Gruppe H-Porsche 935 Carrera von Jürgen Alzen wird sich das Duo mit dem Essener Ulli Richter abwechseln, da für Alzen der gleichzeitig stattfindende Porsche Supercup-Lauf in Budapest Priorität genießt. Richter, mit 26 Gesamtsiegen der mit Abstand erfolgreichste Fahrer im Veedol-Langstreckenpokal, konnte noch nie das Sechs-Stunden-Rennen für sich entscheiden. „Bislang hatte ich bei diesem Rennen noch nie Glück. Aber jede Serie hat mal ein Ende“, ist der Essener optimistisch. Gleich zweimal konnte Porsche-Legende Edgar Dören aus Wuppertal das Sechs-Stunden-Rennen bereits gewinnen, zuletzt 1996 mit seinem heutigen Partner Karl-Chrisitian Lück aus Wiehl.

Den siebten Gruppensieg in Folge peilen die Tabellenführer Johannes Scheid aus Kottenborn und die BMW-Werksfahrerin Sabine Reck aus Pulheim mit ihrem Gruppe N-BMW M3 E36 an. „Mit einem weiteren Sieg würden wir dem Titel einen großen Schritt näher kommen“, hofft Johannes Scheid. Der größere Erfolgsdruck lastet auf den Schultern der Teams, die schon ein oder sogar beide Streichresultate in Anspruch genommen haben. Gittke/Nacken im Gruppe N-Peugeot 106, Schmidt/Thaler im Gruppe A-Opel Astra, Hass/Schmittner im Gruppe H-Opel Manta oder auch Heinz-Otto Fritzsche im Gruppe N-Opel Astra dürfen sich keinen Ausfall mehr erlauben.“