Neue Rundenrekorde durch Philippe Adams und Martin Hütter – Johannes Scheid und Sabine Reck enteilen der Konkurrenz

Nürburgring. Die großen Gewinner des 21. RCM-DMV-Grenzlandrennen heißen Johannes Scheid aus Kottenborn und Sabine Reck aus Pulheim: die „Halbzeitmeister“ feierten am Steuer ihres Gruppe N-BMW M3 E36 den sechsten Sieg im Deutschen Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring 1998 und konnten die Tabellenführung erheblich ausbauen, da die direkten Verfolger kräftig Punkte einbüßten. „Bei uns lief alles nach Plan“, freute sich ein gesundheitlich angeschlagener Johannes Scheid. „Aufgrund einer Entzündung konnte ich meinen linken Arm kaum bewegen“. Bis zum Sechs-Stunden-Rennen am 15. August hofft Scheid das Problem in den Griff bekommen zu haben, dessen Team dann zusätzlich auch den Gruppe A-BMW M3 einsetzen möchte, „sofern BMW in München rechtzeitig unseren Motor fertigstellt“, wie Sabine Reck anfügte. Ihre Teamkollegen Sascha Hancke aus Aachen und Jürgen Peter aus Würselen sorgten mit dem Gruppensieg bei den VLN-Serienwagen für den totalen Triumph des Scheid-Teams. „Bislang war ich immer für den Schrott in unserem Team verantwortlich“, gab Hancke bei der Siegerehrung zu. „Aber jetzt hat alles super geklappt.“

In der Meisterschaft haben Scheid/Reck nun 5,39 Punkte Vorsprung auf Jörg Backhaus/Jürgen Eckel (Werl/Malsfeld), die bei den Renault-Clio-Cup-Fahrzeugen zum fünften Mal die Oberhand behielten. Die bisherigen Tabellendritten Hubert Nacken/Frank Gittke (Kaisersesch/Steißlingen) führten mit ihrem Peugeot 106 souverän in der Gruppe N bis 1400 ccm, ehe eine Antriebswelle den Dienst quittierte. Nicht viel besser erging es Heinz-Josef Bermes aus Willich und Wolfgang Savelsbergh aus Aachen mit dem Mühlner-Opel Astra. „In Aremberg hat der vor mir fahrende Elmar Stumpf einen BMW M3 umgedreht, dem ich nicht mehr ausweichen konnte“, ärgerte sich der amtierende Meister Bermes. „Der Querlenker vorne rechts mußte gewechselt werden.“ Nur Platz sieben in der Gruppe N bis 2000 ccm bedeutete einen Rückfall vom fünften auf den zehnten Meisterschaftsrang. Der Hückeswagener Heinz-Otto Fritzsche sicherte sich zusammen mit Partner Kai Lutterbach aus Düren am Volant des Kissling-Opel Astra zum dritten Mal den Sieg in dieser Klasse und liegt nun auf dem siebten Tabellenplatz. Lutterbach zeigte darüber hinaus an seinem 31. Geburtstag ein tolles Debüt am Steuer des Porsche 935 Carrera von Wolfgang Destree. Zusammen mit dem Zornheimer landete Lutterbach auf dem tollen vierten Gesamtplatz.

Gesamtsieger des sechsten Veedol-Cup-Laufes wurden Ulli Richter aus Essen und Markus Oestreich aus Petersberg am Steuer des Porsche 935 Carrera des verhinderten Jürgen Alzen. Richter/Oestreich profitierten jedoch von dem erneuten Ausfall des langen Zeit führenden Mercedes 190E von Hans-Jürgen Tiemann/Peter Zakowski (Soltau/Niederzissen). „Bei der Hitze mußten wir sehr reifenschonend fahren und wir hätten den Mercedes wohl nicht mehr gefährden können“, gab Richter zu. Für Richter/Oestreich was es bereits dritte gemeinsame Gesamtsieg. Oestreich: „Nach den Gesamtsiegen mit dem DTM-Mercedes-Benz haben alle gesagt, das kann ja jeder. Heute haben wir bewiesen, daß wir auch mit einem Porsche gewinnen können.“ Nachdem Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) aufgrund von Bremsproblemen am Mercedes 190E zurückfielen und Edgar Dören/Karl-Christian Lück (Wuppertal/Wiehl) ihren Porsche Carrera mit Radlagerschaden abstellen mußten, sicherten sich die Gummersbacher Michael Eschmann und Paul Hulverscheid im Porsche GT2 den zweiten Gesamtrang und Sieg in der Gruppe S. Beim ersten Einsatz eines Gruppe A-BMW M3 E36 feierten Michael Bäder aus Mössingen und Tobias Hagenmeyer aus Schwieberdingen gleich ihren ersten Sieg.

Für bemerkenswerte Rundenrekorde sorgten der Belgier Philippe Adams und Martin Hütter aus Meschede. Der ehemalige Formel 1-Pilot Adams verbesserte den Rundenrekord für VLN-Serienwagen bis 1850 ccm am Steuer des Wagenstetter-BMW 318ti Compact um eine Sekunde auf nunmehr 10.12,75 Minuten (=140,116 km/h). Ein Reifenschaden in der vorletzten Runde vereitelte den am Ende viertplazierten Adams/Wagenstetter den sicheren Klassensieg. Um gleich fünf Sekunden unterbot Martin Hütter mit einem Honda Integra R den Rekord in der Gruppe N bis 1800 ccm. Am Ende der dritten Runde zeigten die Ergebnismonitore eine Zeit von 9.48,95 Minuten (=145,778 km/h).