1,38 Sekunden reichen Alzen/Oestreich

Mit einer der knappesten Entscheidungen endete der dritte Wertungslauf zum Deutschen Veedol-Langstreckenpokal auf dem Nürburgring. Gerade einmal 1,38 Sekunden vor dem Mercedes-Benz-Duo Hans-Jürgen Tiemann aus Soltau und Peter Zakowski aus Niederzissen überquerten Jürgen Alzen aus Kausen und Markus Oestereich aus Petersberg die Ziellinie. „In der letzten Runde habe ich es etwas ruhiger angegangen und das Geschehen kontrolliert“, gestand „Oese“ nach dem Rennen. Doch lange Zeit mußten beide Teams hart fighten, ehe sich das Blatt zu Gunsten des Porsche 935 Carrera wendete. Startfahrer Jürgen Alzen wurde zwar von Tiemann konstant unter Druck gesetzt, konnte aber die Führung bis zum Fahrerwechsel verteidigen. Da der Boxenstopp des Porsche rund 12 Sekunden länger dauerte, konnte sich Peter Zakowski nicht nur über die Führung, sondern auch über einen kleinen Vorsprung freuen. Doch kurze Zeit später: Stop-and-Go-Strafe für den Zakspeed-Mercedes. Rennleiter Hans-Jürgen Hilgeland: „Peter Zakowski hat an einer Gefahrenstelle die Fahrvorschriften nicht eingehalten.“ Inklusive der Ein- und Ausfahrt aus der Boxengasse verlor Zakowski rund 30 Sekunden und die Hoffnungen auf den zweiten Saisonsieg.

Im Kampf um den dritten Gesamtplatz gab es viel Abwechslung: zunächst freuten sich über diesen Platz Karl-Robert Maassen/Michael Irmgartz (Hilden/Neuwied), doch in Runde acht landete Maassen im Wippermanmn in den Leitplanken: Ölkühler beschädigt. Auch Andreas und Ralf Schall aus Dornstadt fielen aufgrund einer defekten Ölkontrollanzeige zunächst zurück. Gerd Winter/Friedrich-Wilhelm Kretzer (Wilsdorf/Siegen)mußten dann ihre Ambitionen nach gebrochener Motoraufhängung begraben. In der letzten Runde überschlugen sich dann die Ereignisse: Edgar Dören/Karl-Christian Lück (Wuppertal/Wiehl) verloren über fünf Minuten aufgrund von Bezinproblemen und rutschten auf Platz sechs ab. Ulrich Gallade/Olaf Manthey (Wuppertal/Bonn) rollten nur noch auf fünf Zylindern um den Parcour, so daß Vater und Sohn Schall wieder auf Platz drei gespült wurden vor den Gruppe S-Siegern Gallade/Manthey und Michael Eschmann/Paul Hulverscheid (beide Gummersbach), denen ein zusätzlicher Boxenstopp nach Probelmen mit der Benzinpumpe den Sieg in der Gruppe S kostete. Ein Rennen besonderer Art zeigte Georg Severich aus Aachen. In der letzten Runde blieb sein STW-BMW 320i in Breidscheid mangels Kraftstoff liegen. Die 100 Meter zur nahegelegenen Tankstelle absolvierte Severich in unter elf Sekunden und kaufte einen Reservekanister inkl. Inhalt. Fast neunzehn (!) Minuten nach dem Gesamtsieger sah Severich die Zielflagge und freute sich mächtig über Platz neun.

IIn der Gruppe A feierten Franz-Rudolf Wilbert/Reinhold Mönig (Stromberg/Waldalgesheim) einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg mit ihrem Audi S2. Sabine Reck/Johannes Scheid (Pulheim/Kottenborn) hatten mit ihrem BMW M3 E 35 in der Gruppe N ebenfalls keine Probleme. Bei den VLN-Serienwagen siegten Arno Klasen/Gero Noehl (Karlshausen/Prüm) mit einem BMW 325i, obwohl auch dieses Team eine Stop-and-Go-Strafe, allerdings wegen Frühstarts absitzen mußte. Apropos Strafe: Michael Krankenberg (Ötigheim) und Ex-DTM/STW-Pilot Kurt Thiim (Luxemburg) hatten zwar im Ziel in der Gruppe N bis 2500 ccm mit ihrem BMW 325i die Nase vorn, doch bei einer technischen Nachuntersuchung wurde eine zu geringe Fahrzeughöhe festgestellt. Die Markenkollegen Werner Hüsken/Wolfgang Leufgen (Ibbenbüren/Rommerskirchen) erbten somit den Sieg.

Aufgrund eines Protestes ist der Klassensieg der Tabellenführer Ludwig Hölzl/Herbert Lingmann (Berlin/München) in der Klasse der VLN-Serienwagen bis 1850 ccm noch vorläufig. Mit ihrem ebenfalls dritten Klassensieg in der Gruppe A bis 2000 ccm bleiben Günther Schmidt/Klaus-Peter Thaler (Essen/Gevelsberg) mit ihrem Opel Astra dem BMW-Duo weiter auf den Fersen. Zwei Antriebswellenschäden am VLN-Serienwagen-Opel Astra werfen die bisherigen Tabellenfünften Wilfried Schmitz/Bernd Degner (Setterich/Leichlingen) weit zurück.